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Rettung in Auffanggesellschaft Pläne für Rosenthal

Der zahlungsunfähige Porzellanhersteller Rosenthal soll wahrscheinlich in eine Auffanggesellschaft überführt werden. "Ich gehe davon aus, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit das Insolvenzverfahren eröffnet wird und dann die Gründung einer Auffanggesellschaft erfolgt", sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Volker Böhm der Tageszeitung "Welt". Sie solle den Geschäftsbetrieb unbelastet von den bestehenden Altverbindlichkeiten in Höhe von rund 60 bis 70 Mio. Euro fortführen. Gespräche mit einem Investor für die Auffanglösung liefen weiter auf Hochtouren.

Böhm nannte als frühesten Termin für die Insolvenzeröffnung den 1. März. Rosenthal steht unter Zeitdruck, da das Insolvenzausfallgeld für die Mitarbeiter nur bis maximal Ende März läuft. Damit scheint eine Rücknahme des Insolvenzantrags, den Rosenthal am 9. Januar beim Amtsgericht Hof gestellt hatte, ausgeschlossen.

Ursprünglich hatte es geheißen, ein potenzieller Investor könnte das Aktienpaket von 90,7 Prozent, das die ebenfalls insolvente Konzernmutter Waterford Wedgwood an Rosenthal hält, zügig aufkaufen. Rosenthal wäre dann um die Insolvenzeröffnung herum gekommen. Einem solchen Aktiengeschäft gab Böhm aber kaum noch eine Chance, da die Insolvenz der Mutter in Irland und Tochter in Deutschland zahlreiche komplizierte Rechtsfragen aufwerfe.

Bei den Verhandlungen mit einem Investor sei gut möglich, dass kurzfristig ein konkretes Angebot vorgelegt werde, sage Böhm. Dem Vernehmen nach verhandelt Rosenthal mit dem italienischen Edelstahl- und Kochtopfhersteller Sambonet Paderno. Böhm sieht mögliche Synergien beim Vertrieb im Ausland und hält die Zusage, dass die Standorte erhalten bleiben und keine Verlagerung ins Ausland erfolgen soll, für essenziell. In der vergangenen Woche hätten Gespräche mit fünf bis zehn weiteren Interessenten begonnen. Einer Investorengruppe um Patrick Graf von Faber-Castell, die zuletzt die Berliner Grunewald-Klinik gekauft hatte, habe er einen Termin vorgeschlagen.

Quelle: ntv.de

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