VW musste aushelfen Porsche drohte Insolvenz
23.05.2009, 13:18 UhrDer krisengeschüttelte Sportwagenbauer Porsche stand nach "Spiegel"-Angaben vor zwei Monaten sogar vor der Insolvenz. Die Finanznot des erfolgsverwöhnten Stuttgarter Unternehmens sei größer als bislang bekannt, heißt es.
Der krisengeschüttelte Sportwagenbauer Porsche stand nach "Spiegel"-Angaben vor zwei Monaten sogar vor der Insolvenz. Die Finanznot des erfolgsverwöhnten Stuttgarter Unternehmens sei größer als bislang bekannt, berichtet das Hamburger Nachrichtenmagazin.
Die vom 22. bis 24. März drohende Insolvenz habe nur verhindert werden können, weil Volkswagen einen Überbrückungskredit über 700 Mio. Euro gewährt habe. Dieser habe allerdings nur eine Laufzeit von einem halben Jahr. Insgesamt strebt Porsche nach Angaben eines Stuttgarter Unternehmenssprechers weiterhin die Aufstockung der Kredite auf 2,5 Mrd. Euro an, um das laufende Geschäft zu finanzieren.
Ende März hatte Porsche eine Kreditlinie über zehn Mrd. Euro abgeschlossen, mit dem Kredite in gleicher Höhe abgelöst wurden. Zur Finanzierung von weiteren 2,5 Mrd. Euro hat Porsche auch einen Kredit bei der staatlichen KfW angefragt. Dieser sei aber zurückgestellt worden, hatte ein Porsche-Sprecher gesagt. Laut "Spiegel" geht es um ein KfW-Darlehen in Höhe von rund einer Mrd. Euro.
"Kritische Situation"
Porsche-Chef Wendelin Wiedeking habe vor dem Aufsichtsrat der Porsche Automobil Holding SE eingestanden, dass die "kritische Situation" auch nach der Verlängerung des Zehn-Milliarden- Kredits anhält. Er soll zudem nach eigener Aussage "bis eine Woche vor dem 24. März", an dem der Kredit auslief, "nicht über die sich zuspitzende Kreditsituation informiert" gewesen sein.
Der Stuttgarter Sportwagenbauer hat durch die Aufstockung seiner Beteiligung an Volkswagen im Januar auf knapp 51 Prozent eine Nettoverschuldung von rund neun Mrd. Euro angehäuft. Mittlerweile hat Porsche jedoch von der Übernahme von Europas größtem Autobauer Abstand genommen und strebt stattdessen die Schaffung eines integrierten Autokonzerns mit VW an. Die Verhandlungen dazu sind aber ins Stocken geraten.
Quelle: ntv.de, dpa