Die Bonner wollen ihre starke Stellung auch nach Ende des Briefmonopols halten. Da sind Ideen gefragt: So erwägt die Deutsche Post zum Beispiel eine Zustellung von Geschäftssendungen wie Presseprodukten in Großstädten auch an Sonntagen. In einem dreimonatigen Pilotprojekt soll demnächst das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" ausgeliefert werden.

Das Magazin wird erstmals am 3. Juni in Düsseldorf und am 19. August in Hamburg an die Tür gebracht. Nach Abschluss des Tests wird eine Ausweitung des Angebots geprüft. Es gebe bei Geschäftskunden bereits weitere Anfragen für die Sonntags-Zustellung, heißt es. Der Trend bei der Post gehe zu "mehr Service und Kundennähe", sagte Post-Vorstandschef Klaus Zumwinkel am Mittwoch in Bonn.

Die Sonntags-Zustellung unterscheidet sich aus rechtlichen Gründen von der normalen. Die Sendungen müssten einen tagesaktuellen Bezug haben, erläuterte der Sprecher. Dazu zählten Magazine, Zeitungen, aber etwa auch Kataloge.

Über 200 Mitarbeiter der Post würden für die Sonntagszustellung in den zwei Städten im Einsatz sein. Dabei handele es sich um Entlastungskräfte für die werktägliche Zustellung.

Die Initiative der Post erfolgt auch mit Blick auf den verstärkten Wettbewerbsdruc. Nach bisheriger Planung soll mit dem Briefmonopol der Post in Deutschland Anfang 2008 Schluss sein.