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41 Stunden ist eine gute Zahl Post schnürt ein Päckchen

Die Deutsche Post plant die Verlängerung der Wochenarbeitszeit für ihre Beamten. Die Zeitung "Die Welt" zitiert auf ihrer Internetseite den Vorstandsvorsitzenden Klaus Zumwinkel, der die Wochenarbeitszeit der rund 60.000 Postbeamten von derzeit 38,5 auf 41 Stunden anheben will. "Ich finde, 41 Stunden ist eine gute Zahl. So, wie die Lohnsituation bei unseren Wettbewerbern derzeit ist, haben wir da gute Argumente", so Zumwinkel.

Die Gewerkschaft Verdi hat bereits erkennen lassen, dass sie im Fall einer Arbeitszeitverlängerung Streiks und Massenproteste plant. "Da geht gar nichts. Die Zeit ist falsch für das Thema. Wir werden uns mit aller Macht gegen die 41-Stunden-Woche für Beamte zur Wehr setzen", sagte Andrea Kocsis, die seit März im Verdi-Bundesvorstand für die Post zuständig ist, "Welt-Online".

Rein rechnerisch seien von dem Plan 5.000 Stellen bei der Post bedroht, sollten die längeren Arbeitszeiten eingeführt werden. Da die Beamten der Post nicht in den Streik treten dürfen, müsste dies von den rund 100.000 angestellten Kollegen im Briefdienst organisiert werden.

Zumwinkel: Wir sind vorbereitet

Die Post macht sich fit für den freien Wettbewerb: Der Konzern soll nach den bisherigen Plänen sein Monopol für Sendungen mit einem Gewicht von unter 50 Gramm zum Jahresbeginn 2008 verlieren. Dieses Geschäft macht etwa die Hälfte des deutschen Briefmarktes mit einem Volumen von rund zehn Mrd. Euro aus.

Nach Angabne von Zumwinkel könnte die geplante Liberalisierung des Briefmarktes bei der Deutschen Post zum Abbau von über 30.000 Arbeitsplätzen führen. "Wenn wir drastisch Marktanteile verlieren, zum Beispiel 20 Prozent, sind leicht mehr als 30.000 Jobs in Gefahr. Also mehr als im Steinkohlebergbau arbeiten", sagte Zumwinkel in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der Online-Zeitung "Netzeitung". Prognosen über die zu erwartenden Marktanteilsverluste seien aber sehr schwierig, fügte er hinzu.

Die Post sei auf jeden Fall die Marktöffnung vorbereitet und schließe auch deutliche Preissenkungen nicht aus, wenn sie von neuen Wettbewerbern angegriffen werde. Einen Preiskrieg werde die Deutsche Post aber als Marktführer nicht anzetteln.

Vergangene Woche hieß es aus informierten Kreisen, dass intern überlegt werde, sich von der Briefzustellung an Samstagen zu verabschieden. Konzernchef Zumwinkel dementierte diese Meldungen.

Quelle: ntv.de

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