Kofler macht's spannend Premiere lockt Käufer
22.05.2007, 15:18 UhrDer Bezahlfernsehsender Premiere ist nach Angaben von Unternehmenschef Georg Kofler weiter im Visier von Übernahmeinteressenten. Darunter seien strategische Investoren und Beteiligungsgesellschaften, sagte Kofler auf der Breitbandnetzmesse Anga Cable in Köln. Auf die Frage, ob das Unternehmen mit Interessenten in Gesprächen sei, sagte Kofler: "Dazu darf ich nichts sagen." Die im Nebenwerteindex MDax gelistete Aktie legte nach den Äußerungen um rund drei Prozent zu. Premiere gilt bereits seit einiger Zeit als möglicher Übernahmekandidat.
Die kartellrechtliche Diskussion über die Zusammenarbeit mit dem Rivalen Arena wird nach Koflers Einschätzung noch nicht Ende Mai abgeschlossen sein. Zwar wollten die Unternehmen dem Bundeskartellamt weiter bis Monatsende einen Lösungsvorschlag unterbreiten. Das Kartellamt werde jedoch einige Zeit für die Prüfung brauchen, sagte Kofler.
Arena, eine Tochter des Kabel-TV-Konterns Unity Media, hatte Premiere die Live-Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga weggeschnappt und damit zahlreiche Kunden abspenstig gemacht. Nachdem sich bei Arena das Geschäft jedoch schlechter entwickelte als erwartet, vereinbarten die Rivalen im Februar eine Zusammenarbeit: Premiere sicherte sich die Vermarktung der Bundesliga, im Gegenzug stieg Arena mit einer Beteiligung von knapp 17 Prozent bei Premiere ein. Davon profitierte Premiere bereits im ersten Quartal und überraschte Anleger mit schwarzen Zahlen. Auf Grund von Bedenken des Kartellamts mussten die Partner ihre Kooperation jedoch bereits einschränken.
Nach Koflers Angaben hängt die Geschäftsentwicklung bei Premiere vom Ausgang der Prüfung ab. Zur Geschäftsentwicklung im laufenden zweiten Quartal sagte er am Dienstag: "Es wäre schön gewesen, wenn wir die Vereinbarung mit Arena mit vollem Marketingdruck hätten umsetzen können." Zuletzt hatte Kofler für das Gesamtjahr ein Ziel von 3,7 Mio. Kunden ausgegeben und einen Betriebsgewinn (Ebitda) von 120 bis 140 Mio. Euro in Aussicht gestellt.
Quelle: ntv.de