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Niedrige Löhne, keine Streiks Prettl geht nach Nordkorea

Die deutsche Firmengruppe Prettl baut als erstes ausländisches Unternehmen eine Fabrik in der Wirtschaftssonderzone Kaesong im kommunistischen Nordkorea. Der neue Standort liegt an der innerkoreanischen Grenze und wird gemeinsam mit Südkorea betrieben. Der erste Spatenstich für den Gebäudekomplex sei am Mittwoch erfolgt, teilte ein Sprecher von Prettl Korea mit.

Die Produktionsanlage soll bis zum Oktober fertiggestellt werden. In Kaesong will Prettl, dessen Stammsitz sich im schwäbischen Pfullingen befindet, Elektronikteile, Kabelstränge und Bauteile für die Autoindustrie produzieren.

Die Firmengruppe hat Kaesong nach eigenen Angaben unter anderem wegen der selbst im Vergleich mit anderen asiatischen Ländern niedrigen Lohnkosten gewählt. Die nordkoreanischen Arbeiter verdienen dort im Monat in Durchschnitt rund 60 US-Dollar (knapp 40 Euro).

Bisher haben sich in dem Industriepark 69 Unternehmen aus Südkorea für die Produktion angesiedelt. Zwei chinesische Unternehmen wollen als weitere ausländische Firmen ebenfalls in Kaesong produzieren. In dem Komplex, der derzeit als ehrgeizigstes Kooperationsprojekt zwischen beiden koreanischen Staaten gilt, arbeiten etwa 23.000 Nordkoreaner.

Die Prettl-Gruppe mit mehr als 5000 Beschäftigten ist ein internationaler Unternehmensverbund mit 25 Produktionsstandorten in 12 Ländern. Die Gruppe produziert für den Automobilbau und stellt unter anderem auch Systemblenden für Haushaltsgeräte sowie elektronische Baugruppen für die Industrie und Stromerzeuger her.

Quelle: ntv.de

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