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Gewinnrückgang ProSieben enttäuscht den Markt

Eine Kartellbuße und die Kosten der Integration der europäischen Sendergruppe SBS haben den Gewinn von ProSiebenSat.1 im vergangenen Jahr mehr als halbiert. Der Konzernüberschuss sei von 240,7 Mio. auf 89,4 Mio. Euro gesunken, teilte das Management mit. Damit blieb die Sendergruppe deutlich hinter den Erwartungen von Analysten zurück. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte dennoch um acht Prozent auf 521,3 Mio. Euro zu. Ohne das Bußgeld wäre es sogar um 36 Prozent höher ausgefallen als 2006.

ProSiebenSat.1 hatte nach Ansicht des Bundeskartellamts große Kunden bei der Vermarktung der Fernsehwerbezeiten unfair begünstigt. Die Münchener zahlten daher 120 Mio. Euro Strafe und stellten die Modalitäten im Verkauf von Werbezeiten um. Der Umsatz der vom Finanzinvestor Permira beherrschten Sendergruppe stieg im vergangenen Jahr durch die Übernahme der ebenfalls Permira gehörenden SBS um 29 Prozent auf 2,7 Mrd. Euro.

Für 2008 rechnet ProSiebenSat.1 dank SBS mit einer weiteren Umsatzsteigerung. Die daraus entstehenden Synergien sollen auch zu steigenden Gewinnen führen. Genauer festlegen wollte sich der Vorstand nicht. "Eine Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung bleibt schwierig, die Gruppe geht jedoch nicht von einem Abschwung in ihren Märkten aus", hieß es vorsichtig. ProSiebenSat.1 ist stark von Werbeeinnahmen abhängig, die mit der Konjunktur stark schwanken. Daher will ProSiebenSat.1 sein Geschäft mit nicht-werbeabhängigen Formaten ausbauen, vor allem im Internet.

Das Unternehmen kündigte an, rund ein Prozent seiner börsennotierten Vorzugsaktien zurückzukaufen. Damit soll ein Aktienoptionsprogramm für den Vorstand und andere Führungskräfte aus dem Jahr 2005 bedient werden. Börsianer reagierten enttäuscht auf die Geschäftszahlen, die Aktie verlor an Wert.

Quelle: ntv.de

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