Umsatzplus im vierten Quartal Puma überrascht
24.01.2008, 18:54 UhrDer Sportartikelhersteller Puma ist im Weihnachtsgeschäft zu alter Form aufgelaufen. Nach einem schleppenden Jahresverlauf zogen die Geschäfte im Schlussquartal 2007 wieder kräftig an. Der Umsatz stieg von Oktober bis Dezember um zehn Prozent auf 504 Millionen Euro, wie die französische Konzernmutter PPR am Donnerstag in Paris mitteilte. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt nur mit 479 Millionen Euro gerechnet.
An der Börse sorgten die Zahlen für Erleichterung: Puma-Aktien legten mehr als neun Prozent auf knapp 238 Euro zu und waren damit einer der größten Gewinner im Nebenwerte-Index MDax. Zuletzt hatten sie mit dem schwachen Gesamtmarkt deutlich nachgegeben. Ein Analyst sagte, die Erlöse seien besonders vor dem Hintergrund des schwierigen Marktumfelds in den USA und Großbritannien erstaunlich gut.
Der Konzern aus dem fränkischen Herzogenaurach war über Jahre hohe Wachstumsraten gewöhnt, 2007 stockte der Motor aber. Wie andere Sportausrüster schwächelt Puma vor allem in den USA. Zu schaffen macht ihnen dort die Krise des US-Sportschuhhändlers Foot Locker. Dieser will mehrere hundert Läden schließen und baut massiv Lagerbestände ab. Bei den Branchengrößen Nike, Adidas und Puma werden deswegen kaum noch neue Waren bestellt und Aufträge teilweise storniert.
Zeitz zuvor eher pessimistisch
Daher hatte Puma-Chef Jochen Zeitz das Jahr 2007 mehrfach als "Herausforderung" bezeichnet und nur einen Umsatzanstieg um wenige Prozent angepeilt. Puma kam im Gesamtjahr auf Erlöse von 2,37 Milliarden Euro. Das entspricht in etwa dem Niveau von 2006. Belastend wirkte die Euro-Aufwertung. Währungsbereinigte Zahlen und der Gewinn sollen erst Ende Februar vorgelegt werden. PPR-Finanzchef Jean-Francois Palus kündigte aber bereits für 2008 Zuwächse an. Das Jahr ist reich an sportlichen Höhepunkten wie der Fußball-EM in der Schweiz und Österreich sowie den Olympischen Sommerspielen in Peking.
Im vierten Quartal verzeichnete Puma vor allem mit Textilien und Accessoires überdurchschnittliche Zuwächse, während das Schuhgeschäft langsamer zulegte. Auf dem amerikanischen Kontinent mussten die Franken einen Umsatzrückgang von drei Prozent hinnehmen. Das wurde aber von klaren Zuwächsen in Asien und vor allem Europa mehr als ausgeglichen.
Luxusgüter weiter gefragt
Der Luxusgüterkonzern PPR, der gut 64 Prozent der Puma-Anteile kontrolliert, steigerte seine Erlöse im vierten Quartal um 15 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro, im Gesamtjahr waren es bei ähnlichem Wachstumstempo fast 20 Milliarden. Zur Gruppe gehören Marken wie Gucci und Yves Saint Laurent. Die Puma-Beteiligung solle langsam weiter aufgestockt werden, sagte Palus.
Schon am Mittwoch hatten die Franzosen mitgeteilt, mit L'Oreal über den Verkauf einer Kosmetiksparte im Wert von 1,15 Milliarden Euro zu verhandeln. PPR werde weiterhin die Rechte an den Markten Yves Saint Laurent, Boucheron und Stella McCartney behalten, hieß es. Die Parfums und Kosmetikartikel würden dagegen über eine langfristige Lizenz von L'Oreal produziert.
Quelle: ntv.de