Prognose gestrichen Q-Cells knickt ein
12.05.2009, 10:35 UhrDer weltgrößte Solarzellenhersteller Q-Cells hat aufgrund von Wertberichtigungen im ersten Quartal tiefrote Zahlen geschrieben. Unter anderem Abschreibungen auf die inzwischen verkaufte Beteiligung Renewable Energy (REC) in Höhe von 387 Mio. Euro hätten im ersten Quartal zu einem Konzernverlust von 392 Mio. Euro geführt, teilte Q-Cells mit. Bereinigt um die Abschreibungen von knapp 397 Mio. Euro sei im ersten Quartal ein Gewinn von 4,5 Mio. Euro erzielt worden, 50 Mio. Euro weniger als vor Jahresfrist.
Vor Zinsen und Steuern brach das operative Ergebnis im Auftaktquartal auf 14,7 (Vorjahr: 58,9) Mio. Euro ein, übertraf damit aber die Expertenschätzungen um rund 80 Prozent. Auch beim Umsatz, der um 17 Prozent auf 225 Mio. Euro zurückging, übertraf Q-Cells die Markterwartungen.
Für das Gesamtjahr 2009 strich der Vorstand zum dritten Mal seine Umsatzprognose zusammen; er peilt nun Erlöse zwischen 1,3 und 1,6 Mrd. Euro an nach zuletzt 1,7 bis 2,1 Mrd. Euro. Auch das Produktionsvolumen wurde gekappt auf 600 bis 800 Megawatt (MW) von 800 (570,4) MW bis zu einem Gigawattpeak.
2008 hatte Q-Cells bei einem Umsatz von 1,251 Mrd. Euro ein Ebit von 205,1 Mio. Euro verbucht; netto verdiente die Firma aus Bitterfeld 190,5 Mio. Euro. Seit dem Abschlussquartal des Vorjahres kämpft Q-Cells mit den Folgen der Wirtschaftskrise. Kunden nahmen die ursprünglich vereinbarten Solarzellen-Mengen nicht mehr ab und ließen die Geschäfte einbrechen. Inzwischen arbeiten die meisten der 2.500 Mitarbeiter kurz. Zudem verschaffte sich Q-Cells jüngst durch den Verkauf der Beteiligung an REC finanziell Luft.
Die Firma teilte zudem mit, dass der Aufsichtsrat künftig von Marcel Brenninkmeijer geleitet werde, der über seine Firma Good Energies mit rund 48 Prozent an dem Konzern beteiligt ist. Der derzeitige Vorsitzende des Kontrollgremiums wie auch sein Stellvertreter würde nicht mehr zur Verfügung stehen.
Quelle: ntv.de, rts