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Spitze für die Börse RAG will Müller

Der an die Börse strebende RAG-Konzern setzt auch in den kommenden Jahren auf seinen Chef Werner Müller. Der Vertrag werde bei der nächsten regulären Aufsichtsratssitzung am 13. Juni um vier Jahre verlängert, hieß es am Mittwoch aus Kreisen des RAG-Aufsichtsrats und aus Berliner Regierungskreisen.

Die Besetzung der Spitze der RAG-Stiftung, die die Milliarden-Einnahmen aus dem Börsengang verwalten soll, ist indes weiter offen. ThyssenKrupp-Chef Ekehhard Schulz, der als Anwärter gehandelt wurde, hat inzwischen kategorisch erklärt, er stehe für den Posten nicht zur Verfügung. Am Wochenende waren Gerüchte hochgekocht, er sei der Favorit von Bundeskanzlerin Merkel.

Müller will die profitablen Sparten der RAG - Energie, Chemie und Immobilien - im kommenden Frühjahr an die Börse bringen. Die Stiftung soll mit den milliardenschweren Einnahmen aus dem Börsengang für die Folgekosten des deutschen Bergbaus gerade stehen, der unter dem Dach der RAG gebündelt ist. Die nordrhein-westfälische Landesregierung hatte Pläne Müllers torpediert, an die Spitze der Stiftung zu wechseln.

Der 61-jährige Müller soll mit der Verlängerung seines Vertrags den Konzern bis 2011 leiten. Kanzleramtsminister Thomas de Maiziere hatte sich bereits dafür ausgesprochen, dass Müller an die Spitze des Börsenkonzerns aufrücken soll. Grund für die Laufzeit von vier Jahren sei die Tatsache, dass Müller dann das 65. Lebensjahr erreicht habe, hieß es in den Kreisen weiter.

Erst am Dienstagabend hatte der RAG-Aufsichtsrat dem umstrittenen Verkauf der Konzerntochter Saar Ferngas an den Stahlriesen Arcelor doch noch zugestimmt; allerdongs nicht ohne Müller eine Rüge für sein eigenmächtiges Vorgehen bei dem Deal zu erteilen (siehe Link rechts). Zudem wurden die Arcelor-Anteile an der RAG für einen Euro an die RAG übertragen. Damit wurde ein weiteres Hindernis auf dem Weg der RAG aufs Börsenparkett beseitigt. Die geplante Vertragsverlängerung stärkt Müller nun zusätzlich den Rücken.

Die Berliner Regierungskoalition und die Landesregierung in Düsseldorf suchen nun noch fieberhaft einen Kandidaten für den Spitzenposten der Stiftung, die bis Ende des Monats gegründet werden soll. Thyssen-Krupp-Chef Ekkehard Schulz kommt dafür wohl nicht mehr in Frage. Denn er will auch nach Ablauf seines Vertrags den Stiftungsvorsitz nicht übernehmen: "Meine persönliche Lebensplanung für die Zeit nach meinem Vertrag bei der ThyssenKrupp AG sieht eine Übernahme des Stiftungsvorsitzes der RAG-Stiftung nicht vor."

ThyssenKrupp ist einer der vier Anteilseigner der RAG. Diese - neben ThyssenKrupp sind RWE, Arcelor und E.on beteiligt - müssen sich von ihren RAG-Paketen trennen, um den Weg an die Börse frei zu machen. Die Anteile sind für die Konzerne wegen der Bergbaurisiken wertlos.

Quelle: ntv.de

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