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Keine Chance für Cerberus RAG wird nicht verkauft

Trotz einer Milliarden-Offerte des US-Finanzinvestors Cerberus soll der Mischkonzern RAG an die Börse gebracht werden. "Wir haben uns in Kenntnis des Angebots für den Börsengang der RAG als integrierten Börsenkonzern entschieden", sagte ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers (CDU) am Freitag in Düsseldorf. "Dies ist der einzige Weg, der gegangen wird." In Kreisen der Bundesregierung wurde diese Linie ebenfalls bestätigt.

Aus dem Umfeld der Teilnehmer des Kohlegipfels hieß, ein Verkauf etwa der Wohnungen der RAG an einen Finanzinvestor sei auch der Gewerkschaft IG BCE nicht vermittelbar. Die Runde hatte am Mittwochabend den Weg für den RAG-Börsengang und den Ausstieg aus dem Steinkohlebergbau frei gemacht. Teilgenommen hatten Vertreter von Bund, Land, RAG und Gewerkschaftschefs Hubertus Schmoldt. Am Donnerstag war überraschend bekannt geworden, dass Cerberus ein Angebot von bis zu acht Milliarden Euro für die RAG vorgelegt habe und dies auf dem Gipfel Thema gewesen sei.

Die Vorbereitungen für den Börsengang laufen nun an. Bis zum Monatsende soll die Kohlestiftung gegründet werden. In sie sollen die erwarteten Milliarden-Einnahmen aus dem Gang der profitablen RAG-Sparten wie Chemie (Degussa), Kraftwerksbau (Steag) und Immobilien auf das Börsenparkett fließen. Die Stiftung soll das Geld zur Deckung der Risiken aus dem Steinkohle-Bergbau nutzen, der ebenfalls unter dem Dach der RAG gebündelt ist.

RAG bestätigte das Angebot von Cerberus von bis zu acht Milliarden Euro. Eine Konzernsprecherin hatte berichtet, der Kohlegipfel habe sich ungeachtet des Übernahmeangebots für den Börsengang entschieden. "Wir wissen aus der Kohlerunde, dass die verschiedenen Bundesminister solche Angebote von Cerberus kannten", sagte sie. Mit diesem Wissen wurde der Börsengang des integrierten Industrie-Konzerns ausdrücklich beschlossen."

In verhandlungsnahen Kreisen hatte es indes geheißen, die Würfel seien noch nicht endgültig gefallen. Die Stiftungssatzung bietet auch die Möglichkeit, RAG-Anteile vor einem Börsengang an einen Großinvestor zu verkaufen.

Quelle: ntv.de

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