Europas größter TV-Konzern RTL Group hat 2008 trotz eines schwierigen konjunkturellen Umfelds Umsatz und operativen Gewinn gesteigert. Dazu trugen vor allem die deutsche RTL-Senderfamilie, die den Gewinn um 25,6 Prozent steigerte, sowie die Produktionsfirma FremantleMedia bei, die den Gewinn um 18,3 Prozent steigerte. Trotz eines zunehmend schwierigen Werbemarktes in Europa habe RTL das siebte Jahr in Folge Umsatz und operatives Ergebnis gesteigert, erklärte Unternehmenschef Gerhard Zeiler.

Der Umsatz sei im abgelaufenen Jahr bereinigt um Zu- und Verkäufe sowie Währungseffekte um 2,6 Prozent auf 5,75 Mrd. Euro gestiegen, teilte die umsatzstärkste Tochter des Gütersloher Medienriesen Bertelsmann in Luxemburg mit. Der bereinigte Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebita) stiegt um 4,1 Prozent auf 971 Mio. Euro. Netto verdiente der TV-Konzern nach Anteilen Dritter 194 Mio. nach 563 Mio. Euro im Vorjahr. Hier wirkten sich Abschreibungen auf das TV-Geschäft in Großbritannien aus.

Seine Aktionäre will RTL mit einer Dividende von 3,50 je Papier beteiligen, davon sollen 2,10 Euro als Sonderdividende fließen. Der überwiegende Teil kommt Bertelsmann zu Gute. Der Medienkonzern hält rund 90 Prozent an RTL.

"Wir haben die erfolgreichste Unterhaltungssendung in Amerika auf dem Bildschirm, die erfolgreichsten Unterhaltungssendungen, die ersten zwei, in England," sagte Zeiler. "Und wenn Sie sich auch anschauen, wie 'Deutschland sucht den Superstar' in der Zielgruppe gewinnt, dann sind wir schon sehr, sehr stolz darauf, diese Formate zu haben."

Eine Prognose für das laufende Jahr traute sich Zeiler angesichts der Situation an den Werbemärkten und den sehr kurzen Buchungszyklen nicht zu. "Aber es ist zu erwarten, dass das Profitabilitätsniveau unter dem von 2008 liegen wird", sagte der RTL-Chef.

Zur Zukunft des Internets im Fernsehen verwies Zeiler auf einen neuen Service für Zuschauer mit dem Namen "Catch up TV". Bei "RTL Now" können alle Fernsehsendungen angesehen werden, die Zuschauer verpasst haben. "Dieses Service hat phantastisch eingeschlagen - bis zu zehn Millionen Abrufe pro Monat. Das ist eine der wesentlichsten Neuerungen im Bereich Internet und Teil unserer Wachstumsstrategie", sagte Zeiler.