Letzte Hürde weg RWE übernimmt Essent
15.05.2009, 18:52 UhrDie letzte Hürde für die Übernahme des führenden niederländischen Energieversorgers Essent durch den Essener Großkonzern RWE ist gefallen. Das Parlament der Provinz Nordbrabant, das den Deal Ende April noch knapp abgelehnt hatte, votierte nun mit der klaren Mehrheit von 33 zu 21 Stimmen dafür.
Damit kann die Provinzregierung den Verkauf ihrer Anteile an Essent im Umfang von 30,8 Prozent wie gewünscht über die Bühne bringen. RWE will für die Übernahme von insgesamt 80 Prozent des größten niederländischen Strom- und Gasunternehmens 9,3 Mrd. Euro zahlen.
Vor der Zustimmung durch Nordbrabant hatten bereits fast alle an Essent beteiligten Provinzen und Gemeinden grünes Licht gegeben. Am 26. April hatte das Nordbrabanter Parlament das Milliardengeschäft jedoch knapp mit 28 zu 26 Stimmen abgelehnt und damit auf Eis gelegt. Dabei war eine angeblich ungenügende Umweltbilanz von RWE geltend gemacht worden. Beide Unternehmen legten daraufhin kurz vor der Debatte eine Vereinbarung über Milliarden-Investitionen in die Erzeugung von grünem Strom vor.
Der Essener Energieriese will den niederländischen Konzern mit Ausnahme des Verteilernetzes und des Entsorgungsgeschäfts übernehmen. Dadurch könnte RWE rund 5,3 Mio. Kunden dazu gewinnen - davon rund eine Mio. in Deutschland, wo Essent ebenso tätig ist wie in den Niederlanden und Belgien. Das Geschäft soll RWE zudem einen Platz in der internationalen Top-Liga der Energiekonzerne verschaffen.
Quelle: ntv.de, dpa