Mitarbeiter erfahren es zuerst Radikalkur für BayernLB
30.11.2008, 17:35 UhrDie Eigentümer der schwer angeschlagenen BayernLB haben sich auf einen radikalen Umbau von Deutschlands zweitgrößter Landesbank geeinigt. Der Verwaltungsrat habe nach einer siebenstündigen Krisensitzung am Wochenende dazu Beschlüsse gefasst, sagte ein Bank-Sprecher am Sonntag. Diese sollen am Montag zunächst den Mitarbeitern und dann der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und Finanzminister Georg Fahrenschon (beide CSU) hatten bereits deutlich gemacht, dass die Bank, die im Zuge der Finanzkrise hohe Verluste schreibt und ums Überleben kämpft, kleiner und schlanker werden muss. Viele Experten halten ihr Geschäftsmodell nicht für zukunftsfähig.
In der Branche wird erwartet, dass die Bank ihren Sparkurs nochmals ausweitet. Zuletzt hatte der Vorstand angekündigt, in den nächsten drei Jahren 400 Mio. Euro einsparen zu wollen. Vor allem Aktivitäten im Ausland stehen auf dem Prüfstand. Politiker in Bayern fordern immer wieder, dass die Bank sich auf das Geschäft mit mittelständischen Kunden konzentrieren und die Finger von riskanten Kapitalmarktaktivitäten lassen soll.
Jeder zehnte Stuhl wackelt
Am Freitag hatte die BayernLB mitgeteilt, zehn Milliarden Euro frisches Kapital vom Land und Bund aufzunehmen. Zudem werden Garantien von insgesamt 21 Mrd. Euro fällig. Schon vor der Krisensitzung am Samstag kursierten Gerüchte über tiefe Einschnitte bei der Organisation, beim Geschäftsmodell und beim Personal.
Die "Süddeutschen Zeitung" hatte unter Berufung auf Arbeitnehmervertreter von einem Stellenabbau von mehr als zehn Prozent berichtet. Die BayernLB hat zurzeit weltweit 19.000 Mitarbeiter, etwa 3500 davon arbeiten in der Münchner Zentrale.
Quelle: ntv.de