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Verdacht gegen Lang&Schwarz Razzien in Wohnungen

Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat nach den verlustreichen Unregelmäßigkeiten im Eigenhandel der WestLB Geschäftsräume der Wertpapierhandelsbank Lang & Schwarz sowie mehrere Wohnungen durchsucht. Dabei sei es um die Vorwürfe der Untreue und der Kursmanipulation gegangen, sagte ein Sprecher der Anklagebehörde. Bei den Razzien sei Material sichergestellt worden.

Die WestLB hatte den Verdacht geäußert, dass neben eigenen Händlern auch Marktteilnehmer außerhalb der Bank an den Geschäften beteiligt gewesen sein könnten, die in den Büchern des Geldhauses zu einem Schaden von mindestens 243 Mio. Euro geführt haben. Ein Sprecher der WestLB betonte, das Institut habe die Staatsanwaltschaft selbst eingeschaltet und arbeite eng mit ihr zusammen. Die Bank begrüße alle Maßnahmen, die die Ermittlungen voranbrächten.

Ermittlungen gegen Lang&Schwarz-Mitarbeiter

Lang & Schwarz teilte mit, die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft richteten sich nicht gegen das Handelshaus selbst, sondern gegen einen Mitarbeiter. Ihn verdächtige die Staatsanwaltschaft der Beihilfe zur Untreue. Die Geschäftsräume des Instituts seien am Donnerstqag durchsucht worden. Weitere Stellungnahmen lehnte Lang & Schwarz mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen ab. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, auch die Privatwohnungen von zwei ehemaligen Mitarbeitern der WestLB seien "zur weiteren Aufklärung" durchkämmt worden. Es sei noch nicht abzusehen, wann die Ermittlungen abgeschlossen werden könnten.

Finanzkreisen zufolge hat es im Eigenhandel der WestLB massive Fehlspekulationen mit Aktien von VW, Metro und BMW gegeben. Die WestLB wirft den beteiligten Händlern vor, bei ihren Geschäften Limits verletzt und damit gegen interne Regeln verstoßen zu haben. Ihnen wurde gekündigt. Auch die Finanzaufsicht BaFin ist eingeschaltet. Die Staatsanwaltschaft werde den noch ausstehenden BaFin-Bericht zu den Vorgängen ebenfalls in ihre Ermittlungen einbeziehen, sagte der Sprecher der Anklagebehörde.

WestLB-Chef Thomas Fischer hatte im Zusammenhang mit den Unregelmäßigkeiten im Eigenhandel und ihren schmerzhaften Folgen für die Bank zuletzt von "Sabotage" gesprochen. Vor dem NRW-Landtag hatte er erklärt, das Management der WestLB habe den Verdacht, dass es sich bei den Spekulationen im Eigenhandel um "kriminelles Verhalten" gehandelt haben könnte. Finanzminister Helmut Linssen (CDU) hatte ebenfalls den Verdacht geäußert, an den Fehlspekulationen seien möglicherweise auch Helfer außerhalb der Bank beteiligt gewesen.

Quelle: ntv.de

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