Autokrise dauert länger Realismus bei Daimler
24.03.2009, 13:32 UhrDer Autobauer Daimler wird nach Ansicht des Betriebsrates möglicherweise noch bis ins Jahr 2010 hinein mit der dramatischen Autokrise zu kämpfen haben. Es sei zu befürchten, dass die Krise das gesamte Jahr 2009 andauern werde und vielleicht auch bis ins nächste Jahr hineinreicht, schreibt der Betriebsratsvorsitzende des Daimler-Stammwerks in Stuttgart-Untertürkheim, Helmut Lense, in einer Mitarbeiterzeitung. "Dies würde natürlich auch entsprechende Auswirkungen insgesamt auf die Automobilindustrie haben und damit auch auf die Daimler AG."
Bis Ende Juni sei "keine Besserung der Auftragslage in Sicht", schreibt Lense. "Einzig bei der A- und B-Klasse gab es eine positive Programmänderung während die anderen Baureihen weiterhin rückläufig sind", heißt es in dem Schreiben. "Wir alle hoffen natürlich, dass der Anlauf der neuen E-Klasse zumindest in diesem Segment wieder eine Wende zum Besseren bringt."
"Niemand braucht um seinen Job zu bangen"
Bei Daimler werde die Vereinbarung, die bis 2012 betriebsbedingte Kündigungen ausschließt, trotz der schwierigen Lage nicht wackeln, schreibt Lense. "Auch wenn die Prognosen für die absehbare Zukunft schwierige Zeiten voraussagen, braucht bei uns niemand um seinen Arbeitsplatz und sein Einkommen zu bangen."
Für 2009 hatte Daimler-Chef Dieter Zetsche bereits Rückgänge bei Umsatz, Absatz und Ergebnis angekündigt. Im ersten Quartal sieht der Konzernlenker gar rote Zahlen. In den ersten beiden Monaten des Jahres war der Pkw-Absatz um mehr als ein Viertel zurückgegangen, die Lkw-Sparte stellt sich auf einen Nachfrageschwund um bis zu 50 Prozent ein.
In den deutschen Daimler-Werken arbeiten mehrere zehntausend Beschäftigte kurz. Seit kurzem hat Daimler mit dem Emirat Abu Dhabi einen neuen Großaktionär. Die staatlich kontrollierte Investmentfirma Aabar war mittels einer Kapitalerhöhung mit 9,1 Prozent bei Daimler eingestiegen.
Quelle: ntv.de