Gehälter der Kassenchefs Rechnungshof prüft
13.04.2007, 17:00 UhrDer Bundesrechnungshof will die Gehälter der Kassenmanager unter die Lupe nehmen. "Wir werden in Kürze bei den Krankenkassen vor Ort die Vorstandsbezüge prüfen", sagte ein Sprecher der Behörde am Freitag in Bonn. Im Zuge der Gesundheitsreform habe der Rechnungshof dafür am 1. April das Mandat erhalten.
Zugleich wurde bekannt, dass die Vorstandsvorsitzenden der rund 250 gesetzlichen Krankenkassen bis zu 220.000 Euro im Jahr an Grundgehalt verdienen - Sondervergütungen, Zusatzleistungen und Altersabsicherungen ausgenommen. Die Kassen sind ebenso wie die Kassenärztlichen Vereinigungen seit einigen Jahren verpflichtet, die Bezüge öffentlich zu machen.
Wie aus der Reuters vorliegenden Auflistung für 2006 hervorgeht, erhielt der Chef der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) eine Grundvergütung in Höhe von 223.963,56 Euro, sein Stellvertreter bekam 212.649 Euro. Der Vorstandsvorsitzende des BKK-Bundesverbands erhielt 215.000 Euro Grundgehalt plus einer 25-prozentigen Erfolgsprämie. Beim Verband der Ersatzkassen erhielt die Vorstandschefin 189.980 Euro. Der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands wurde für seine Arbeit mit 171.622 Euro vergütet. Die Barmer als größte Kasse zahlte ihrem Vorstandschef 123.615 Euro.
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hatte sich in der Vergangenheit mehrfach kritisch zur Höhe der Vorstandsbezüge geäußert. Durch die Gesundheitsreform und die Milliardenzuschüsse aus Steuermitteln fallen die Kassen seit April in die Zuständigkeit des Rechnungshofs.
Quelle: ntv.de