Die Stunde der Kaffeesatzleser Reitzle macht es spannend
10.05.2007, 15:41 UhrLinde-Vorstandschef Wolfgang Reitzle hat mit einer E-Mail an seine Führungskräfte Spekulationen genährt, er denke weiter über einen Wechsel an die Siemens-Spitze nach. Zwar bekräftigte der Manager in dem Schreiben sein Engagement für Linde, berichtet das "Handelsblatt". Es sei Reitzles "fester Wille", die Herausforderungen gemeinsam anzupacken und seine Verantwortung als Vorstandschef zu erfüllen, schreibe der Manager in der E-Mail.
Das "Handelsblatt" zitiert aber auch "Industriekreise" mit der Aussage, Reitzle schließe in dem Text den Wechsel zu Siemens nicht definitiv aus.
Reitzle wird in Berichten immer wieder als Favorit des Siemens-Aufsichtsratsvorsitzenden Gerhard Cromme für den Siemens-Chefsessel genannt. Ein Linde-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren.
Zuvor hatte es Verwirrung um Crommes Pläne gegeben. Die "WirtschaftsWoche" hatte berichtet, Cromme wolle den Vorstandsvorsitz für zwölf Monate selbst übernehmen. Cromme wolle die wichtigsten Weichenstellungen für eine neue Konzernstrategie vornehmen, berichtete die Zeitschrift unter Berufung auf einen Siemens-Aufsichtsrat. Diese Lösung wolle Cromme wählen, weil Reitzle als Wunschkandidat für die Nachfolge von Klaus Kleinfeld einige Zeit brauche, um aus seinem Vertrag bei Linde herauszukommen.
Diese Darstellung wurde in Branchenkreisen dementiert. "Das ist Unsinn", hieß es am Donnerstag. Derzeit gebe es eine Menge "wilder Phantasien", die im Umlauf seien. Cromme bleibe aber bei seiner Linie und suche einen Nachfolgekandidaten für Kleinfeld, der spätestens im Herbst geht.
Quelle: ntv.de