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Clio wird französischer Renault gehorcht Sarkozy

Renault holt einen Teil der Clio-Fertigung von Slowenien nach Frankreich zurück und schafft dafür im Juni 400 Zeitarbeitsplätze in Flins bei Paris. In dem slowenischen Werk Novo Mesto werde dafür die Fertigung des Twingo hochgefahren, teilte Renault mit. Die Umorganisation sei ein Ergebnis der hohen Nachfrage nach den kleinen Renault-Modellen wegen der Verschrottungsprämien in mehreren europäischen Ländern, hieß es zur Begründung. Zugleich seien die Kapazitäten im Werk im slowenischen Nowo Mesto nicht ausreichend.

Das Unternehmen will die in Flins geschaffenen neuen Stellen vor allem nicht beschäftigten Renault-Mitarbeitern aus anderen Werken anbieten. "Wir werden uns an das Personal wenden, das derzeit in Kurzarbeit ist", erklärte Renault. Die Clio-Produktion in Flins soll zunächst von Juni bis Oktober 2009 laufen.

Flucht in Protektionismus

Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy versicherte, dass trotz der Verlagerung der Produktion die Arbeitsplätze in Slowenien erhalten blieben. Es würden "keine Stellen gestrichen", sagte Sarkozy beim EU-Gipfel in Brüssel. Dies habe er auch der slowenischen Regierung versichert. "Die Kommission wird eine Erklärung von Paris fordern", sagte ein EU-Sprecher mit Blick auf protektionistische Bedenken.

Paris hatte seinen beiden Autobauern im Februar zinsgünstige Kredite von jeweils drei Mrd. Euro zugesagt, um sie in der Wirtschaftskrise zu stützen. Diese verpflichteten sich im Gegenzug, in Frankreich auf Werksschließungen zu verzichten, was aber gleichfalls auf Proteste stieß. Deutschland warnte Frankreich vor Protektionismus, die EU-Kommission äußerte Bedenken gegen die Bedingung. Sarkozy hatte die französischen Autobauer Renault und PSA Peugeot Citron Anfang Februar aufgefordert, wegen der Wirtschaftskrise ins Ausland verlagerte Produktionsteile wieder nach Frankreich zu holen.

Dies hatte insbesondere bei Tschechien offene Verärgerung ausgelöst, wo es gleichfalls französische Produktionsstätten gibt. Die Bedingung wurde fallengelassen, weil sie dem europäischen Wettbewerbsrecht widerspricht. Allerdings hatten französische Regierungsvertreter erklärt, Renault bleibe moralisch daran gebunden.

Renault möchte die Reorganisation nicht mit der Hilfe verbunden sehen, sondern spricht von einer rein industriellen Entscheidung.

Quelle: ntv.de

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