EU hat Bedenken Reuters-Übernahme gefährdet
08.10.2007, 20:41 UhrDie Europäische Kommission hegt "erhebliche Bedenken" gegen eine Übernahme der britischen Nachrichtenagentur Reuters durch die kanadische Thomson-Gruppe. Wie die Brüsseler Behörde als Ergebnis ihrer Voruntersuchung mitteilte, könnte die Fusion den Wettbewerb in mehreren Bereichen des Finanzdatensektors einschränken.
Beide Unternehmen bieten Finanz-Informationen an. Einer ersten Marktuntersuchung der Kommission zufolge wirft die geplante Übernahme "Wettbewerbsbedenken etwa bei der Bereitstellung von Datenströmen, dem Zugang zu den Finanzdatenbanken der beteiligten Unternehmen, zu Echtzeit- und Sekundärmarktdaten (Händlerberichten) sowie zu Nachrichtendiensten" auf. Diese Produkte nutzen Finanzinstitute hauptsächlich für außerbörsliche Tätigkeiten, erläuterten die Brüsseler Wettbewerbshüter.
Am 3. September 2007 hatte Thomson die Kommission von ihrem Vorhaben unterrichtet, Reuters zu übernehmen. Geplant ist die Bildung eines Unternehmens unter der Kontrolle von Thomson. Die Entscheidung, das Prüfverfahren einzuleiten, greife dem Ergebnis der Untersuchung nicht vor, betonte die Kommission. Die Behörde müsse nun innerhalb von 90 Arbeitstagen - also bis zum 25. Februar 2008 - entscheiden, ob der Wettbewerb durch den Kauf erheblich beeinträchtigt würde.
Quelle: ntv.de