Meldungen

Vom Handel ausgesetzt Rosenthal ist pleite

Der fränkische Porzellanhersteller Rosenthal ist zahlungsunfähig. Das Traditionsunternehmen folgt damit dem irischen Mutterkonzern Waterford Wedgwood in die Pleite, der zu Beginn der Woche zusammengebrochen war. "Es gelang dem Vorstand der Rosenthal AG trotz permanenter Bemühungen nicht, eine Übereinkunft zur angemessenen Bereitstellung liquider Mittel für eine Übergangsphase bis zum Abschluss des Verkaufs an einen strategischen Investor zu erreichen", teilte Rosenthal mit.

Die Gesellschaft sei illiquid geworden, nachdem die Mehrheitsaktionärin Waterford Wedgwood zahlungsunfähig geworden ist und ihrerseits am 5. Januar 2009 ein Insolvenzverfahren eingeleitet hatte, teilte der Anbieter von Pozellanservices und Produkten für die Inneneinrichtung weiter mit.

Rosenthal war von der Pleite des Mutterkonzerns zunächst nicht betroffen gewesen. Als Folge der Insolvenz von Waterford Wedgwood hätten jedoch bereits vereinbarte Kredite nicht mehr zu Verfügung gestanden, teilte Rosenthal mit. Die Gespräche mit einem möglichen Investor über eine Übernahme von Rosenthal würden jedoch "mit aller Intensität fortgesetzt". Rosenthal gehe davon aus, die Verhandlungen "in Kürze" abzuschließen. Die Porzellanmanufaktur steht seit Monaten zum Verkauf.

Ein Verkauf sei auch aus der Insolvenz heraus möglich. "In den vergangenen Monaten hat Rosenthal den Verkaufsprozess in intensiven Verhandlungen so weit fortgeführt, dass diese auch im Rahmen eines Insolvenzverfahrens zeitnah zum Abschluss gebracht werden können", hieß es. Die Aktien des Selber Unternehmens wurden zunächst vom Handel ausgesetzt.

Bange Stimmung in Franken

Die Position des Vorstandes in diesen Gesprächen sei es gewesen, das Unternehmen als Ganzes zu veräußern und damit verbunden die Fertigungsstandorte und den Konzernsitz im oberfränkischen Selb zu sichern.

Waterford Wedgwood war in den vergangenen Jahren durch die Konkurrenz durch preiswertes Porzellan und Kristall aus Asien in die Schieflage geraten. Die Finanzkrise und der schwache Dollar sorgten für eine weiter nachlassende Nachfrage. Eine nicht verlängerte Frist der Banken für fällige Zinszahlungen hatte am Montag schließlich zu den Insolvenzanträgen geführt. Das irische Unternehmen besitzt die Marken Waterford, Wedgwood, Royal Doulton und seit 1997 auch Rosenthal.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen