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Schatten im Solarsektor Rote Zahlen bei Conergy

Der angeschlagene Solaranlagenbauer Conergy ist im vergangenen Jahr tief in die Verlustzone gerutscht und rechnet auch 2008 mit roten Zahlen. Zudem will die mit Liquiditätsproblemen kämpfende Hamburger Firma nach dem Erhalt einer Zwischenfinanzierung entgegen früherer Aussagen nun doch eine Kapitalerhöhung im Volumen von rund 250 Mio. Euro vornehmen. Im Parketthandel lagen die Conergy-Aktien am Abend knapp zwölf Prozent im Minus bei 16,20 Euro.

Wie Conergy am Dienstagabend mitteilte, ist im Konzern 2007 ein Nettoverlust von 194 Mio. Euro aufgelaufen nach einem Gewinn von acht Mio. Euro im Jahr 2006. Vor Steuern und Zinsen (Ebit) entstand ein Fehlbetrag von 210 Mio. Euro. Damit fiel der Verlust im operativen Geschäft noch etwas höher aus, als Conergy dies Mitte Dezember bereits angekündigt hatte. Damals hatte die Firma, die sich mit ihren Expansionsplänen verhoben hat, für 2007 ein Ebit von Minus 150 bis 200 Mio. Euro vorhergesagt. Der um nicht fortgeführte Aktivitäten bereinigte Umsatz stieg 2007 auf 712 (Vorjahr 682) Mio. Euro.

Auch in diesem Jahr wird Conergy im operativen Geschäft wohl nicht aus den roten Zahlen kommen. Vor Zinsen und Steuern sei 2008 mit einem "erheblichen zweistelligen" Verlust zu rechnen, teilte die Firma mit. Das Finanzergebnis werde sich durch steigende Zinszahlungen deutlich verschlechtern und dadurch das Vorsteuerergebnis zusätzlich belasten. Der Umsatz im fortgeführte Geschäft solle 2008 auf über eine Milliarde Euro steigen. Eine deutliche Verbesserung der Ergebnislage erhofft sich Conergy im kommenden Jahr. "Für das Geschäftsjahr 2009 plant der Vorstand eine positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung." Der Solaranlagenbauer will sich früheren Angaben zufolge auf das lukrative Solarstromgeschäft konzentrieren und sich von den Randbereichen Biomasse und Solarthermie trennen.

Zudem kündigte Conergy an, nach einer Zwischenfinanzierung durch Banken nun doch das Kapital erhöhen zu wollen. Vor nicht einmal vier Wochen hatte das Management noch erklärt, es gebe keine Vorbereitungen für eine Kapitalerhöhung. Conergy zufolge haben die Commerzbank und die Allianz-Tochter Dresdner Kleinwort eine Zwischenfinanzierung in Höhe von 240 Mio. Euro zugesagt. Diese stehe aber unter dem Vorbehalt einer positiven Bewertung des Restrukturierungskonzepts durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Die zusätzlichen Mittel seien unter anderem für den laufenden Liquiditätsbedarf und notwendige Investitionen vorgesehen. Zurückgeführt werden solle die Finanzierung durch eine Kapitalerhöhung in Höhe von etwa 250 Mio. Euro im laufenden Jahr.

Quelle: ntv.de

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