Rettung für Balda Rückkauf der Produktion
07.03.2008, 08:00 UhrÜberraschende Kehrtwende beim Handyausrüster Balda: Das Unternehmen kauft seine zum Jahresende an Investoren abgegebene europäische Produktion nun doch zurück. Zugleich hat die in Finanznöte geratene westfälische Firma nach eigenen Angaben Geldgeber gefunden, die das fehlende Geld zur Deckung der Verluste der drei Handyschalen-Hersteller - dem einstigen Kerngeschäft von Balda - bereitstellen wollten. "Damit ist eine sich abzeichnende Krise der Balda AG abgewendet", erklärte das Unternehmen.
Die Gespräche mit den Banken über zusätzliche Kreditlinien waren zuvor gescheitert. Die Banken hätten aber wenigstens darauf verzichtet, die bestehenden Kredite zu kündigen, erklärte das Unternehmen.
Um die drei europäischen Tochterfirmen Balda Solutions, Balda Werkzeugbau und Balda Solutions Hungaria war ein Streit mit dem vorläufigen Käufer entbrannt. Die KS Plastic Solutions hatte die Verluste der übernommenen Firmen höher veranschlagt als Balda-Vorstandschef Joachim Gut, der von einem niedrigen zweistelligen Millionenbetrag gesprochen hatte. Balda muss das Minus der Töchter ausgleichen, hatte sich aber von den erhöhten Forderungen finanziell überfordert gesehen. Der Rückkauf werde "zu geringeren Liquiditätsbelastungen führen", erklärte Balda. Gut hatte diesen bis zuletzt ausgeschlossen.
KS wollte die Firmen nach eigentlich an den Münchener Finanzinvestor Aurelius weiterreichen, der aber ein tragfähiges Geschäftsmodell zur Bedingung gemacht hatte. Daher drohte ein massiver Stellenabbau unter den 650 Beschäftigten.
Quelle: ntv.de