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Richter entlasten Socit Gnrale Rückschlag für Händler Kerviel

In der Affäre um Milliardenspekulationen bei der französischen Großbank Socit Gnrale sehen die Ermittlungsrichter keine offensichtliche Mitschuld des Instituts an den Verlusten. In zwei Schriftstücken wiesen die Richter den Vorwurf des Händlers Jrme Kerviel zurück, seine Vorgesetzten hätten von seinen Geschäften wissen müssen.

Kerviel soll der Socit Gnrale durch ungenehmigte Spekulationen einen Schaden von rund 4,9 Mrd. Euro zugefügt haben. Seine Anwälte argumentieren, dass die Bank vor Bekanntwerden der Affäre im Januar zahlreiche Warnungen über das Treiben Kerviels erhalten habe, sie habe aber nicht darauf reagiert. Die Untersuchungsrichter sehen das anders: Es sei aufgrund der Ermittlungen offenkundig, "dass auch die mehrfachen Warnungen es den internen Kontrollorganen nicht ermöglichten, die gewaltigen Positionen von Herrn Kerviel zu entdecken", zitiert die Nachrichtenagentur AFP aus einem Schreiben. Denn Kerviel habe seine Spekulationen durch Scheingeschäfte getarnt und dazu unter anderem E-Mails gefälscht, mit denen er die Kontrolleure getäuscht habe. Die Richter lehnten deshalb unter anderem eine Gegenüberstellung des Händlers und des ehemaligen Bankchefs Daniel Bouton ab, die von Kerviels Anwälten verlangt worden war.

Bisher laufen nur gegen den 31-jährigen Kerviel und dessen Assistenten Thomas Mougard strafrechtliche Ermittlungen. Frankreichs Bankenaufsicht hatte in ihrer eigenen Untersuchung die Socit Gnrale wegen "schwerwiegenden Unzulänglichkeiten des internen Kontrollsystems" verwarnt und mit einer Buße von vier Millionen Euro belegt. Die Bank selbst hat wegen des Falls fünf Mitarbeiter entlassen; zwei weitere kündigten freiwillig.

Quelle: ntv.de

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