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Wieder Lohnschulden Russlands Industrie schwach

Die Industrieproduktion in Russland ist im November eingebrochen. Verglichen mit dem Vormonat stellten die Unternehmen im Produzierenden Gewerbe 10,8 Prozent weniger her. Das machte sich bei den Beschäftigten bemerkbar: Zahlreiche Unternehmen und Behörden blieben die Löhne schuldig, die Summe der Verbindlichkeiten stieg um mehr als das Doppelte. Das weckte Sorgen, dass das rohstoffreiche Land im kommenden Jahr in eine Rezession abrutschen könnte.

Die Industrieunternehmen stellten 15,3 Prozent weniger her als im Oktober, die Rohstoffkonzerne drosselten ihre Förderung um 5,8 Prozent. "Es war so schlecht, dass ich einen genauen zweiten Blick auf die Daten werfen musste, um auszuschließen, dass es sich um einen Tippfehler handelte", sagte der Volkswirt Tim Ash von der Royal Bank of Scotland. Er hält nun eine Rezession 2009 für möglich.

Furcht vor sozialen Unruhen

Die Industrie ist auch für den größten Teil der Lohnschulden verantwortlich, gefolgt von Transportunternehmen, Baufirmen und der Landwirtschaft. Insgesamt blieben die Arbeitgeber 7,8 Mrd. Rubel (mehr als 200 Mio. Euro) schuldig, nach 3,7 Mrd. Rubel im Vormonat. Zwei Prozent aller Erwerbstätigen erhielten ihr Geld verspätet oder vorerst gar nicht.

Zuletzt war Russland vor zehn Jahren in der Rezession, als der Bankensektor zusammenbrach und der Kurs des Rubel einstürzte. Nicht gezahlte Löhne waren damals ein wichtiger Grund für soziale Unruhen. Eines der wichtigsten Ziele von Wladimir Putin war deswegen im Präsidentschaftswahlkampf 2000, dass die Zahlungen wieder aufgenommen werden.

Nun taucht das Problem erneut auf: Mitte November hatten in einer Umfrage 21 Prozent der Teilnehmer angegeben, ihre Löhne würden verspätet gezahlt. 17 Prozent berichteten von Lohnkürzungen.

Quelle: ntv.de

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