"Finanzkrise dauert" SAP-Chef warnt vor Panik
11.10.2008, 11:16 UhrEin schnelles Ende der Finanzkrise ist nach den Worten von SAP-Vorstandssprecher Henning Kagermann nicht zu erwarten. "Wir sollten nicht glauben, dass diese Krise in ein paar Monaten zu Ende ist. Und die Auswirkungen werden wir das ganze nächste Jahr wohl noch spüren und verdauen müssen", sagte der Co-Sprecher von Europas größtem Softwarekonzern der "Bild"-Zeitung.
Der Manager warnte vor Panik wegen der dramatischen Turbulenzen an den Finanzmärkten. "Die Wirtschaftsleistung wird sicherlich zurückgehen. Wir sollten jetzt aber alle dazu beitragen, nicht in Panik zu verfallen. Das wäre völlig übertrieben." Deutschland habe als Exportweltmeister alle Chancen, gestärkt aus der Krise hervorzugehen.
Gleichzeitig wies Kagermann Kritik am internen Sparprogramm bei SAP zurück, in dem die Mitarbeiter zum Beispiel zum Verzicht auf Urlaubstage aufgefordert werden. Das Unternehmen müsse für Urlaubstage hohe Rückstellungen bilden. Deshalb verzichte der Vorstand symbolisch auf zehn Urlaubstage und einige der Mitarbeiter hätten sich dem angeschlossen.
Oracle plant Zukäufe
Unterdessen will SAP-Konkurrent Oracle die Finanzkrise für weitere Zukäufe nutzen. Firmen, die Oracle schon länger im Auge gehabt habe, seien nun günstiger zu kriegen, sagte Konzernchef Larry Ellison. Konkrete Ziele nannte er demnach nicht, deutete aber an, dass es eher um kleine, wachsende Unternehmen gehe als um große börsennotierte Gesellschaften.
Oracle hatte in den vergangenen Jahren mehr als 25 Mrd. Dollar für Zukäufe ausgegeben, um an den Marktführer bei Unternehmenssoftware, den deutschen SAP-Konzern anzuschließen. Auch SAP gab inzwischen seine Strategie auf, nur aus eigener Kraft ohne Übernahmen zu wachsen.
Quelle: ntv.de