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Geballte Zuversicht SAP gibt sich optimistisch

Der weltweit zweitgrößte Softwarekonzern SAP hat vor dem Jahresendspurt große Zuversicht verbreitet. Auch für das kommende Jahr sieht der Weltmarktführer für Unternehmenssoftware trotz wachsender Konkurrenz durch Oracle keine Eintrübung der weltweiten Nachfrage. Die Börse konnte der Walldorfer Konzern aber nicht überzeugen. Einige Investoren hatten auf eine Anhebung der Absatzprognose für dieses Jahr spekuliert. Die Talfahrt der Aktien setzte sich fort. Mit einem Kursverlust von 2,5 Prozent führten die SAP-Aktien die Verlierer im Dax an.

SAP-Chef Henning Kagermann sagte, SAP habe ein "weiteres starkes Quartal" verzeichnet und in allen Regionen den Umsatz mit Software-Lizenzen und Software-Wartung um zweistellige Prozentsätze gesteigert. Auch beim Gewinn konnte der Konzern zulegen. Der Überschuss kletterte in den Monaten Juli bis September um zehn Prozent auf 408 Mio. Euro. Die operative Gewinnmarge verharrte im Jahresvergleich bei 24,8 Prozent, da in das Mittelstandsgeschäft 35 Mio. Euro investiert wurden. Davon verspricht sich SAP auf lange Sicht viele neue Kunden und sprudelnde Gewinne.

SAP hält Oracle auf Distanz

Den immer stärker werdenden US-Konkurrenten Oracle sowie die anderen Wettbewerber Microsoft und IBM hält SAP bislang in Schach. "Unser Anteil unter den Anbietern von Unternehmenssoftware ist erneut gestiegen", sagte Kagermann. Der SAP-Anteil an dem auf knapp 36 Mrd. Dollar geschätzten Weltmarkt für Unternehmenssoftware sei binnen Jahresfrist um 3,5 Prozentpunkte auf 27 Prozent geklettert.

Weltweit erlöste SAP in den Monaten Juli bis September mit 1,74 Mrd. Euro 13 Prozent Euro mehr Geld mit dem Verkauf von Software-Lizenzen und -Wartung. Dieses Geschäft bildet die Basis für künftige Erträge. Zum Jahresende 2007 werde - ohne Wechselkurseinflüsse - das obere Ende der Wachstumsspanne bei Lizenz- und Wartungserlösen von zwölf bis 14 Prozent erreicht, konkretisierte SAP seinen zu Jahresbeginn gegebenen Ausblick. Damit würde SAP dieses Jahr im hart umkämpften Software-Markt schneller wachsen als 2006. Auch 2008 werde sich der positive Trend fortsetzen, stellte Kagermann in Aussicht.

Einigen Investoren erscheint das angesichts branchenweit guter Umsätze zu wenig. "Der Ausblick ist konservativ", sagte ein Aktienhändler. SAP sei zurückhaltend, obwohl in der Softwarebranche das vierte Quartal traditionell das umsatz- und ertragsstärkste sei. Auch das verlangsamte Wachstum in der wichtigen und lange Zeit boomenden Absatzregion Amerika stieß am Finanzmarkt auf. Die Software-Lizenzerlöse stiegen dort im dritten Quartal lediglich um drei Prozent auf 265 Mio. Euro. Zum einen dämpfte der starke Euro-Kurs das Wachstum im Dollar-Raum. Zum anderen habe SAP in Lateinamerika eine schwache Phase, erläuterte ein Analyst. Als neuen Kunden gewann SAP den weltgrößten Handelskonzern Wal-Mart. Der US-Konzern will bis 2010 SAP-Software installieren, was erst in den kommenden Quartalen für zusätzlichen Umsatz sorgen wird.

Quelle: ntv.de

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