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Verschmelzung mit Alstom Sarkozys Plan für Areva

Der französische Präsident Nicolas Sarkozy will nach einem Zeitungsbericht den Atomtechnikkonzern Areva und den Anlagenbauer Alstom zum Weltchampion im Atomanlagenbau verschmelzen.

Der Gesamtkonzern würde dann vom Staat und dem französischen Bau- und Medienkonzern Bouygues beherrscht. Bouygues-Chef Martin Bouygues war Trauzeuge Sarkozys und seiner Frau Cecilia und Taufpate ihres gemeinsamen Sohnes.
Die Neuordnung setzt voraus, dass Areva den 34-Prozent-Anteil von Siemens an dem Atomanlagenbauer übernehmen und Areva wieder vollständig in französische Hände kommen könnte.

Bundeskanzlerin Merkel hatte sich am Vortag für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit der Konzerne Siemens und Areva in der Atomenergie ausgesprochen. "Von meiner Seite ist deutlich gemacht worden: Wir würden es gerne sehen, wenn die Kooperation von Siemens und französischen Unternehmen - also Areva - auch fortgeführt werden könnte, sagte sie. Der staatlich kontrollierte Areva-Konzern will Siemens seit längerem aus Areva NP herausdrängen.

Die Pariser Wirtschaftszeitung "Les Echos" berichtet am Mittwoch, Sarkozy die Beraterfirma McKinsey und die Bank HSBC prüften im Auftrage der Agentur für Staatsbeteiligungen APE die Alternativen für Areva. Dabei sei die Fusion mit der Alstom SA klar favorisiert. Das französische Kommissariat für Atomenergie CEA hat bereits den Fall einer Fusion Areva-Alstom durchgespielt.

Areva ist mit einem Weltmarktanteil von rund 25 Prozent führend bei Entwicklung, Bau und Wartung von Kernreaktoren und der Versorgung mit Brennelementen. Die Franzosen besitzen die Option, 2009 den Siemens-Anteil an der Kraftwerkssparte zu übernehmen. Rechtlich wirksam würde dieser Schritt aber erst 2012. Ein Siemens-Sprecher sagte, das Unternehmen wolle an der Beteiligung festhalten.

Alstom baut neben Elektroanlagen auch den Superschnellzug TGV. Der Konzern war vom damaligen Wirtschaftsminister Sarkozy 2004 mit Milliardenspritzen und einer Staatsbeteiligung vor dem Zusammenbruch gerettet worden. Damals hatte Sarkozy verhindert, dass Teile der Energieanlagensparte an Siemens verkauft wurden.

Quelle: ntv.de

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