Air Berlin begehrt wie nie Saudi-Investor steigt ein
15.01.2008, 12:10 UhrDeutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin steht weiterhin im Blickpunkt von Investoren. Nachdem gleich zu Jahresbeginn der südafrikanische Unternehmer Robert Hersov eine Beteiligung von 15,412 Prozent gemeldet und diese inzwischen auf knapp 18,6 Prozent aufgestockt hat, ist nun ein neuer Investor aus Saudi-Arabien hinzugekommen. Analysten führen diese Engagements vor allem auf die günstigen Kurse der Airline zurück. Der Markt reagierte erfreut und der Kurs der Aktie notierte mit einem kräftigen Plus.
Air Berlin hatte am Dienstag mitgeteilt, dass der saudi-arabische Investor Kamal Abdullah S. Bahamdan seit dem 11. Januar 3,1 Prozent der Aktien hält. Er hat diese Beteiligung über die Moab Investments Ltd erworben. Die Gesellschaft ist ein Tochterunternehmen der KB Group Holdings Ltd, deren Eigentümer Bahamdan ist.
Dem Management von Air Berlin ist der neue Investor bekannt. Über seine Motive könnten aber keine Angaben gemacht werden, sagte ein Sprecher. Es sei auch nicht bekannt, ob Bahamdan weitere Aktien kaufen wolle. Air Berlin sehe dieses Engagement als Finanzbeteiligung an. Diese Einschätzung trifft Air Berlin zufolge auch weiterhin auf die Beteiligung des neuen Großaktionärs Hersov zu. Auch hier habe das Unternehmen keine Kenntnis, ob er weitere Anteile dazu kaufen wolle.
Billigere Aktie begehrt
Hersov hatte seine Beteiligung über die Vatas Holding GmbH, Berlin, erworben. LBBW-Analyst Per-Ola Hellgren zufolge kauft Hersov aus rein finanziellen Gründen. Wer jetzt Air-Berlin-Aktien erwerbe, dürfte einen ordentlichen Gewinn damit machen, sagte der Analyst. Hellgren verwies dazu auf die Entwicklung des Aktienkurses. Noch im vergangenen April habe er bei rund 20 Euro gelegen. Am Freitag waren die Titel mit 12,07 Euro aus dem Handel gegangen.
Zweitgrößte Aktionärin von Air Berlin ist die Deutsche Bank. Sie hält 14,94 Prozent der Stimmrechte. Anfang Mai 2007 hatte die Beteiligung des größten deutschen Geldinstituts an Deutschlands zweitgrößter Airline bereits die 10-Prozent-Schwelle überschritten. Aus Kreisen hatte es damals geheißen, zum weit überwiegenden Teil handele es sich um verschiedene Asset-Management-Positionen.
Quelle: ntv.de