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Swap-Geschäfte gekündigt Schaeffler handelt

Die Schaeffler-Gruppe hat Schritte eingeleitet, um ihre Beteiligung am Autozulieferer Continental erheblich auszubauen. Schaeffler habe Swap-Geschäfte mit der Bank Merrill Lynch gekündigt, teilte das fränkische Unternehmen mit. Dadurch werde Schaeffler in den kommenden Tagen seine Conti-Beteiligung auf rund 36 Prozent aufstocken, sagte ein Sprecher.

Die Wertpapiergeschäfte hatten im Kampf um den Einstieg eine entscheidende Rolle gespielt, da sich Schaeffler dadurch unbemerkt einen großen Einfluss bei Conti sichern konnte. Der zurückgetretene Conti-Chef Manfred Wennemer hatte sie als "illegal" bezeichnet, was von der Finanzaufsicht Bafin allerdings anders gesehen wird.

Neumann oder Hippe?

Mit der Nachfolge von Wennemer will sich der Conti-Aufsichtsrat ab Samstag befassen. Zwei von Wennemer aufgebaute Kandidaten stehen bereit: Technikvorstand Karl-Thomas Neumann und Finanzchef Alan Hippe. Beobachtern zufolge soll Neumann die besseren Karten haben, da er den für Schaeffler besonders interessanten Elektronik-Bereichen von Conti vorsteht. Verschiedene Medien berichteten, die Wahl von Neumann stehe bereits fest. Conti und Schaeffler lehnten eine Stellungnahme dazu ab.

Ob der Aufsichtsrat auch den schon längere Zeit gesuchten neuen Finanzchef bestimmt, ist noch unklar. Conti hatte Hippe im April die Verantwortung für das Pkw-Reifengeschäft übertragen, ab September soll er auch die Spezialschläuche-Sparte Contitech führen. Dafür gibt er allerdings das Finanzressort ab, wie Conti im März beschlossen hatte. Medienberichten zufolge soll der Deutsche-Post-Manager Michael Krause Hippe beerben.

Chefin will in den Aufsichtsrat

Bei den Personalentscheidungen mischt Schaeffler offiziell noch nicht mit. Denn bislang haben die Franken keinen Sitz im Aufsichtsrat, was sich allerdings bald ändern soll. Kreisen zufolge strebt Schaeffler vier Mandate an.

Nach "Focus"-Angaben wollen Schaeffler-Eigentümerin Maria-Elisabeth Schaeffler, ihr Sohn Georg, Vorstandschef Jürgen Geißinger und der Finanzvorstand Thomas Hetmann in das Gremium einziehen. Ex-Conti-Chef Hubertus von Grünberg werde den Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden behalten, so das Magazin.

Erkl ärung zur Arbeitsplatzsicherung

W ährend in der Chefetage das Stühlerücken begonnen hat, soll sich für Arbeitnehmer so wenig wie möglich ändern. Schaeffler, IG Metall, IG BCE und der Conti-Betriebsrat veröffentlichten am Freitag eine gemeinsame Erklärung, in der es heißt: "Der Einstieg der Schaeffler KG gefährdet keine Arbeitsplätze bei der Continental AG." Zudem wird bekräftigt, dass Mitbestimmungsrechte und Tarifverträge nicht angetastet werden, Conti nicht zerschlagen werden soll und keine Produktionsverlagerung geplant ist. "Diese Regelungen gelten unbefristet und können frühestens 2014 gekündigt werden", heißt es in dem Papier.

Quelle: ntv.de

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