Conti-Übernahme Schaeffler meldet bei EU an
14.11.2008, 10:43 UhrDer fränkische Familienkonzern Schaeffler will die geplante Übernahme des Autozulieferers Continental noch heute bei den Wettbewerbshütern in Brüssel anmelden. Die EU-Kommission habe grünes Licht für die offizielle Anmeldung gegeben, teilte das Unternehmen mit Sitz in Herzogenaurach mit. "Wir werden unsere Strategie wie geplant umsetzen und die Übernahme nach der Freigabe durch die EU-Kommission vollziehen", erklärte Schaeffler-Geschäftsführer Jürgen Geißinger.
Nach der Anmeldung hat die Kommission 25 Werktage Zeit für die kartellrechtliche Prüfung. Schaeffler geht davon aus, dass die Kommission innerhalb dieser Frist zu einem positiven Ergebnis kommt. Danach müssen die Herzogenauracher den Conti-Aktionären innerhalb von acht Tagen das Geld überweisen.
Analysten und Händler hatten die Ankündigung als Beleg gewertet, dass die Übernahme doch wie geplant klappt und nicht scheitert, wie spekuliert worden war, weil Schaeffler Schwierigkeiten bei der Finanzierung des Milliardendeals haben könnte. Zuvor waren Vermutungen laut geworden, dass Schaeffler die Übernahme wegen einer wackeligen Finanzierung bewusst hinauszögert.
Die Franken hatten den Conti-Anteilseignern im Sommer 75 Euro pro Aktie geboten. Als der Kurs des fünftgrößten Automobilzulieferers im Sog der Branchen- und Finanzkrise einbrach, bekam Schaeffler statt der angestrebten knapp 50 Prozent mehr als 82 Prozent der Aktien angedient.
Schaeffler hatte stets versichert, das angeblich 16 Mrd. Euro schwere Kreditpaket der Banken stehe. Vor dem Hintergrund der Finanzkrise haben die Geldinstitute aber offenbar Probleme, Teile des Kredits wie ursprünglich geplant an Dritte weiterzureichen.
Quelle: ntv.de