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Überraschender Zug Schaeffler stockt auf

Der Wälzlagerhersteller Schaeffler hat seinen Anteil an Continental um ein Paket von knapp sechs Prozent überraschend aufgestockt. Nach Schaeffler-Angaben wurde die 5,92-prozentige Beteiligung bereits am Freitag für 750 Mio. Euro gekauft, und zwar außerhalb der Übernahmeofferte an die Conti-Aktionäre.

Zehn Mio. Aktien seien zum Preis von je 75 Euro erworben worden. Schaeffler bietet den Conti-Aktionären im Rahmen der Offerte ebenfalls 75 Euro je Anteilsschein. Die an der Börse handelbaren, Schaeffler noch nicht angedienten Conti-Aktien kosteten zuletzt knapp 30 Euro. Den Verkäufer des Aktienpaktes nannte Schaeffler nicht.

Dem "Handelsblatt" zufolge kommt Schaeffler nun auf rund 28 Prozent an Conti. "Wir können grundsätzlich Aktien kaufen - wann und von wem wir wollen. Und wir entscheiden auch über die Konditionen", zitierte die Zeitung einen Schaeffler-Sprecher. Wahrscheinlich habe Schaeffler das neue Paket übernommen, indem der Konzern ein sogenanntes Swap-Geschäft mit einer Investmentbank teilweise aufgelöst habe.

Die Schaeffler-Gruppe hatte sich über solche Swap-Geschäfte mit Dritten unbemerkt Zugriff auf Conti-Aktien gesichert und dabei die Investmentbank Merrill Lynch als Partner genannt. Der Zeitung zufolge wollten Schaeffler und Merrill Lynch sich nicht dazu äußern, ob der Anteilskauf auf ein Swap-Geschäft zwischen den beiden zurückgeht.

Schaeffler kommt nach Abschluss der Übernahmeofferte auf rund 90 Prozent der Continental-Aktien - deutlich mehr als ursprünglich erwartet. Weil jedoch eine Investorenvereinbarung den Schaeffler-Anteil bis August 2012 auf 49,99 Prozent bei Conti begrenzt, muss Schaeffler die überschüssigen Aktien an seine Banken weiterreichen.

Zuletzt hatten wegen der Finanzkrise Gerüchte über Finanzierungsprobleme von Seiten Schaefflers die Runde gemacht. Zudem sollen die Banken im Ringen um die Conti-Übernahme eine deutlich stärkere Position haben, als bislang bekannt. Die Institute könnten im kommenden Jahr auf Continental-Aktien aus dem Besitz von Schaeffler zugreifen, wenn die Franken ihre Schulden nicht unter bestimmte Grenzen drückten, schrieb die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf das Umfeld der Banken.

Quelle: ntv.de

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