Belegschaft in Aufruhr Schaeffler streicht Stellen
08.05.2009, 14:16 UhrDer angeschlagene Autozulieferer Schaeffler will nach bislang unbestätigten Informationen allein in Deutschland rund 5000 Arbeitsplätze streichen. Gerüchte um bevorstehende Kürzungen kursieren bereits seit Tagen. Wie die Nachrichtenagentur dpa nun meldet, sollen dem Vernehmen nach 8000 Stellen der weltweit insgesamt 66.000 Stellen des Konzerns wegfallen. Die Meldung vom Freitag beruft sich auf Angaben "aus unternehmensnahen Kreisen".
Deutsche Standorte, an denen rund 28.000 Männer und Frauen beschäftigt seien, wären damit von dem Stellenabbau überproportional stark betroffen, hieß es. Die Stellenabbau-Pläne wolle die Firmenleitung am kommenden Dienstag (12. Mai) bekanntgegeben. Am Mittwoch seien Betriebsversammlungen geplant. Ein Unternehmenssprecher lehnte dazu am Freitag eine Stellungnahme ab.
Am Mittwoch hatte Schaeffler-Chef Jürgen Geißinger gegenüber dem "Handelsblatt" in Bezug auf die kursierenden Gerüchte erklärt, es gehe nicht darum, einfach eine Zahl festzulegen, sondern man müsse sich die Kapazitäten an jedem Standort ansehen. "Wie alle Unternehmen in der Branche trifft uns die Krise, und wir müssen reagieren. Wir müssen uns wetterfest machen für die nächsten Jahre", hatte die Zeitung Geißingers Worte wiedergegeben. Mit der Continental-Übernahme hätten die Einschnitte nichts zu tun, hieß es.
Erst Solidarität, dann Kündigung
Die IG Metall forderte dem Bericht zufolge von Schaeffler, auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. "Es kann nicht angehen, dass die Mitarbeiter, die für das Unternehmen und auch für die Familie demonstriert haben, von Kündigungen bedroht sind", hatte die Zeitung am Mittwoch aus einem Flugblatt der Gewerkschaft zitiert.
Im Zuge der Finanzkrise hatte sich der Wälzlagerhersteller Schaeffler mit der zehn Milliarden Euro schweren Übernahme des drei Mal größeren Autozulieferers Continental offensichtlich verhoben.
Quelle: ntv.de, dpa