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Streit um Grünberg eskaliert Schaeffler verlangt Rücktritt

Im Streit mit dem Autozulieferer Continental verlangt der Schaeffler-Konzern den sofortigen Rückzug des Conti-Aufsichtsratsvorsitzenden Hubertus von Grünberg. Da von Grünberg gemeinsame Lösungen systematisch sabotiere und eigene Interessen verfolge, sei das Vertrauen zerstört, erklärte Schaeffler in einer Stellungnahme in Herzogenaurach.



Solange der Aufsichtsrat von Grünberg gewähren lasse und dieser nicht zurücktrete, behalte sich Schaeffler als Conti-Großaktionär das Recht vor, alle zehn Sitze der Anteilseigner im Aufsichtsrat neu zu besetzen, hieß es. Damit werde die Investorenvereinbarung zwischen Schaeffler und Conti nicht gebrochen. Der Vereinbarung zufolge kann Schaeffler selbst nur vier Vertreter direkt in das Aufsichtsratsgremium entsenden.



"Wenn von Grünberg den Aufsichtsrat verlässt und wir vier Aufsichtsratssitze bekommen, sehen wir keine Notwendigkeit für eine außerordentliche Hauptversammlung", erklärte Schaeffler-Sprecher Detlef Sieverdingbeck. Von Grünbergs Rücktritt müsse "zeitnah" erfolgen. Sobald Ruhe eingekehrt sei, werde Schaeffler mit allen Beteiligten konstruktive Lösungen anstreben.



Streit schwelt schon länger



Zuvor hatte es Gerüchte gegeben, das Schaeffler seine Interessen über eine außerordentliche Hauptversammlung durchsetzen würde, um nicht bis zur ordentlichen Hauptversammlung im April warten zu müssen. Sollte Schaeffler mit seiner Stimmenmehrheit tatsächlich den kompletten Aufsichtsrat mit eigenen und nahestehenden Vertretern besetzen, wäre das ein Bruch der Investorenvereinbarung aus dem vergangenen Sommer, zitierten Medien aus Unternehmenskreisen.



Damals verständigten sich der Conti-Vorstand und die Schaeffler KG darauf, dass die Franken maximal vier Vertreter in den Aufsichtsrat in Hannover entsenden dürfen. Seit dem 8. Januar ist Schaeffler mit knapp unter 50 Prozent Großaktionär beim Autozulieferer. Dies war der vorläufige Endpunkt einer mehrmonatigen Übernahmeschlacht.



Hintergrund des Zerwürfnisses sind unter anderem Spekulationen um eine Kapitalerhöhung von einer Milliarde Euro bei Continental. Conti- Aktien waren daraufhin abgestürzt.

Quelle: ntv.de

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