Die Uhr tickt unerbittlich Schieder kämpft ums Überleben
13.06.2007, 18:20 UhrDem von der Pleite bedrohten größten europäischen Möbelhersteller Schieder bleiben nur noch wenige Tage, um seine Finanzierung und damit sein Überleben zu sichern. In Finanz- und Arbeitnehmerkreisen hieß es am Mittwoch, die laufenden Gespräche mit Gläubigern und Banken müssten spätestens in der kommenden Woche abgeschlossen werden. In den Verhandlungen gebe es weiter Probleme. Vor allem die Gespräche mit Inhabern von Genussscheinen gestalteten sich schwierig.
Selbst wenn bei den Gesprächen der Knoten durchschlagen werde und neue Finanzmittel flössen seien die Arbeitsplätze in Deutschland nach den Plänen des Managements nicht sicher, hieß es von Arbeitnehmerseite. Das Management wolle defizitäre Standorte in der Bundesrepublik schließen.
Schieder hat europaweit rund 11.000 Beschäftigte, davon rund 1400 in Deutschland. Management, Banken und Investoren beraten seit Tagen über die weitere Finanzierung des Möbelriesen. Schieder ist nach Angaben des neuen Managements überschuldet. Grund dafür sind massive Bilanzfälschungen. Vier ehemalige Schieder-Spitzenmanager waren unter dem Verdacht der Bilanzmanipulation und des Kreditbetrugs festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, über Jahre die Bücher gefälscht und damit Kredite und Genussscheine von rund 283 Millionen Euro erschlichen zu haben.
Schieder steht dem Management zufolge bei insgesamt rund 50 Banken, Investoren und Hedge-Fonds in der Kreide.
Quelle: ntv.de