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Angst vor Inflation Schwedischer Leitzins erhöht

Die schwedische Notenbank fährt ihren eigenen Kurs. Ungeachtet der Risiken für die Konjunktur hat die Bank ihren Leitzins angehoben. Der Schlüsselzins für Kredite an Geschäftsbanken steige von vier auf 4,25 Prozent. Mit diesem überraschenden Schritt stellte sie sich gegen den weltweiten Trend: Die amerikanische, kanadische und britische Notenbank senkten in den vergangenen Monaten ihre Zinsen wegen eingetrübter Wachstumsaussichten. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) wird deshalb nach Einschätzung der meisten Experten in diesem Jahr ihre Geldpolitik lockern.

Die Riksbank begründete ihren Schritt mit stark gestiegenen Verbraucherpreisen. Die Teuerung erreichte im Dezember mit 3,5 Prozent das höchste Niveau seit fast 15 Jahren. "Der Preisauftrieb wird voraussichtlich hoch bleiben", erklärten die Währungshüter. Sie sehen stabile Preise nur bei Raten von rund zwei Prozent als gesichert an. Die Konjunkturaussichten blieben gut, auch wenn die Unsicherheit wegen der Finanzkrise und der schwächeren Weltwirtschaft zugenommen habe.

St ärkstes Wachstum seit 1970

Schwedens Wirtschaft boomt seit Jahren. 2006 wurde das stärkste Wachstum seit 1970 erreicht. Die Notenbank hob deshalb ihren Leitzins in den vergangenen zwei Jahren zehn Mal an, um den Preisauftrieb im Aufschwung zu begrenzen. Sie deutete an, dass sie das Zinsniveau bis Jahresende wohl nicht mehr ändere.

Höhere Leitzinsen verteuern Kredite für Unternehmen und Verbraucher. Das dämpft in der Regel die Nachfrage und damit auch den Preisauftrieb. Die schwedische Krone gewann nach der Entscheidung gegenüber dem Euro und dem Dollar an Wert. Das Zinsniveau in dem skandinavischen Land liegt sowohl über dem der Euro-Zone von vier Prozent als auch dem der USA von drei Prozent. Das macht Anlagen in Kronen attraktiver.

Quelle: ntv.de

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