Durststrecke beendet Seat fährt in Gewinnzone
02.01.2008, 15:01 UhrDie spanische Volkswagen-Tochter Seat hat nach langer Durststrecke im vergangenen Jahr die Gewinnschwelle erreicht. "Mit dem Jahr 2007 bin ich zufrieden. Wir haben ein leicht positives Ergebnis erwirtschaftet", sagte Seat-Chef Erich Schmitt dem "Handelsblatt". Der Absatz sei leicht gestiegen, der Lagerbestand habe sich um 15.000 Fahrzeuge reduziert.
Schmitt kündigte an, die Modellpalette zu verbreitern. Ein Kleinwagen, den es als Limousine und als Kombi geben soll, soll im Herbst vom Band rollen. Seat wolle sein Profil als Anbieter von sportlichen Familienautos schärfen. "In Zukunft wird es bei uns nur noch solche Fahrzeuge geben." In Spanien werde Seat so Renault als Marktführer verdrängen. "Für mich muss es 2009 soweit sein."
Im Zuge der vom VW-Konzern verordneten Expansionsstrategie sucht Seat sein Heil auch in Lateinamerika. "Für interessante Märkte wie Südamerika denken wir über eine Lokalisierung der Produktion nach", sagte Schmitt. "Autos zu verschiffen wäre nicht sinnvoll, dann erschlüge uns der niedrige Dollar-Kurs. Wir müssen vor Ort bauen", ergänzte der Automanager. Volkswagen baut in Brasilien in einem eigenen Werk bereits Kleinwagen. Der Markt dort ist derzeit einer der wachstumsstärksten weltweit.
Seat produziert Autos bisher allein in Spanien und ist nur in Südeuropa stark. VW-Chef Martin Winterkorn hat Seat zwar eine Bestandsgarantie gegeben, der spanischen Marke laut Berichten aber vorgegeben, den Absatz bis 2018 auf mehr als 800.000 Autos im Jahr auszubauen. 2007 waren es laut "Handelsblatt" rund 445.000.
Quelle: ntv.de