Verstoß gegen US-Vorschriften Siemens-Büros durchsucht
26.04.2009, 11:24 UhrBei der Durchsuchung von Siemens-Büros in den USA geht es nach Medieninformationen um den Verdacht einer Benachteiligung staatlicher Stellen bei der Beschaffung von Ultraschallgeräten und Computertomographen. Auslöser der Durchsuchung sei die Zivilklage eines ehemaligen Siemens-Angestellten gewesen, berichtete das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".
In einer 33-seitigen Belastungsschrift erhebe der Amerikaner den Vorwurf, dass Siemens- Mitarbeiter angeblich US-Regierungsstellen und andere öffentliche Auftraggeber zwischen 2000 und 2007 getäuscht hätten, um für die Beschaffung der Geräte höhere Preise zu erhalten als von Privatabnehmern, hieß es in dem Bericht. Nach in den USA gültigen Vorschriften dürften staatliche Auftraggeber jedoch nicht schlechter gestellt werden als die private Konkurrenz.
In der vergangenen Woche hatten Ermittler des US-Verteidigungsministeriums Büros von Siemens in den USA durchsucht. Ein Siemens-Sprecher sagte am Wochenende, man habe noch keine Erkenntnisse über die der Aktion zugrundeliegenden Vorwürfe. Siemens kooperiere aber vollumfänglich mit den US-Ermittlern und stelle inzwischen eigene Untersuchungen an.
Dem Bericht zufolge soll die Siemens-Sparte laut den Vorwürfen in Einzelfällen ausgesuchten Firmen über 70 Prozent Nachlass gewährt haben. Staatliche Stellen hätten für ähnliche Produkte nach Darstellung des Klägers dagegen nur Rabatte von rund 30 Prozent erhalten. Sollte die Klage Erfolg haben, könnten die Behörden die Differenz zurückfordern, hieß es. Auch der Tippgeber würde über eine Provision profitieren.
Quelle: ntv.de