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51 Prozent für den Investor Siemens gibt SEN ab

Der Siemens-Konzern hat den mehrheitlichen Verkauf seines Telefonanlagenbauers SEN an den US-Finanzinvestor Gores Group wie geplant abgeschlossen. Gores habe zum 30. September 51 Prozent an der Siemens Enterprise Communications (SEN) erworben, teilte das nun gemeinschaftlich betriebene Unternehmen mit.

Neuer Chef von SEN wird James O'Neill. Seine Hauptaufgabe werde es sein, SEN mit den beiden Gores-Beteiligungen Enterasys und SER Solutions zu verschmelzen, hieß es. Die auf Sicherheitstechnik in Firmennetzwerken und auf Call-Center-Software spezialisierten Gores-Töchter erwirtschaften zusammen einen Jahresumsatz von umgerechnet 240 Mio. Euro. SEN machte zuletzt 3,2 Mrd. Euro Umsatz und 602 Mio. Euro Verlust. Der neue Eigentümer will nun binnen sechs Monaten das Steuer herumreißen und das Geschäft profitabel machen.

Siemens hatte vor zwei Monaten den SEN-Verkauf verkündet. Dabei nimmt der Konzern eine Belastung von nahezu einer Milliarde Euro in Kauf. Die Münchener hatten ihre hochdefizitäre Tochter vor der mehrheitlichen Trennung aufwendig saniert und mit frischem Kapital ausgestattet, um ein zweites Desaster wie bei BenQ Mobile zu vermeiden.

Die Handytochter war kurz nach dem Verkauf an den taiwanesischen Elektronikkonzern BenQ pleitegegangen. Zudem will Siemens noch mindestens zwei Jahre als Minderheitseigner an Bord bleiben. Im Rahmen der SEN-Sanierung sollten insgesamt 6800 der 17500 Arbeitsplätze wegfallen, ein guter Teil davon in Deutschland.

Quelle: ntv.de

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