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Kräftiges Gewinnplus Siemens macht Sprung

Siemens hat im vergangenen Quartal dank großer Aufträge aus der Energiebranche und der Industrie operativ deutliche Gewinnzuwächse verzeichnet. Das Ergebnis des Kerngeschäfts - der drei neu geschaffenen Sektoren - kletterte binnen Jahresfrist um ein Drittel auf 2,1 Mrd. Euro. Das Unternehmen übertraf damit deutlich die Erwartungen von Analysten. Der Umsatz stieg währungsbereinigt um 13 Prozent auf 19,2 Mrd. Euro.

Von einer Abkühlung der Weltwirtschaft ist bei Siemens trotz aller Warnungen von Konzernchef Peter Löscher noch nichts zu spüren: Währungsbereinigt sei der Auftragseingang um 26 Prozent auf 23,7 Mrd. Euro angestiegen. Siemens hatte im abgelaufenen Vierteljahr den größten Eisenbahnauftrag seiner Geschichte erhalten. Die belgische Staatsbahn bestellte Züge im Wert von mehr als 1,4 Mrd. Euro. Zudem brummte das Geschäft mit Windturbinen in den USA.

Der Nettogewinn ging wegen eines Sondereffekts im Vorjahresquartal um 31 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro zurück. Vor einem Jahr hatte Siemens einen einmaligen Buchgewinn von 1,7 Mrd. Euro verzeichnet, der von der Einbringung seines Telefonnetzgeschäfts in ein Gemeinschaftsunternehmen mit Nokia herrührte.

Löscher zeigt die Zähne

Löscher zeigte sich optimistisch sowohl für das engere und als auch für das erweiterte Kerngeschäft. Operativ werde Siemens im laufenden Geschäftsjahr das Ergebnisniveau des Vorjahres von 6,5 Mrd. Euro erreichen. In dieser Prognose sind neben den drei Sektoren Industrie, Energie und Medizintechnik auch die IT-Sparte SIS, die Beteiligungen an den Joint Ventures FSC, BSH und NSN enthalten sowie die sonstigen Aktivitäten - im Wesentlichen die Gigaset-Telefonsparte SHC - enthalten. "Die Neuordnung des Konzerns ist auf einem sehr guten Weg. Wir werden schneller, effizienter und fokussierter", erklärte Löscher.

Im nächsten Geschäftsjahr 2008/09 soll das Ergebnis der Sektoren Industrie, Energie und Medizintechnik auf 8,0 bis 8,5 Mrd. Euro klettern. Im vergangenen Geschäftsjahr (per Ende September) hatte Siemens in diesen Sektoren 6,7 Mrd. Euro erreicht. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres erwirtschaftete Siemens gut fünf Mrd. Euro in dem aufgrund des Konzernumbaus neu definiertem Kerngeschäft im engeren Sinne.

Was im laufenden Jahr unter dem Strich übrigbleiben wird, ließ Siemens offen. Einerseits verzeichnete das Unternehmen zu Beginn des Geschäftsjahres einen Milliardenerlös aus dem Verkauf der Autozuliefersparte VDO an Continental. Andererseits will Siemens im laufenden Schlussquartal die Lasten aus dem Abbau von knapp 17.000 Stellen und dem Verlust aus der Trennung von der Mehrheit der Telefonanlagensparte SEN in seine Bücher nehmen, was den Konzern in dem Zeitraum in die roten Zahlen drücken dürfte.

An der Börse verfehlen die Zahlen ihre Wirkung nicht. Im frühen Handel klettern die Papiere um mehr als fünf Prozent. "Die Zahlen waren bombastisch", sagte Marktanalyst Heino Ruland von FrankfurtFinanz.

Quelle: ntv.de

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