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Große Spielräume Siemens plant Zukäufe

Siemens wappnet sich für milliardenschwere Zukäufe. Die Hauptversammlung des Münchner Industriekonzerns am 27. Januar soll Vorratsbeschlüsse absegnen, die Siemens bis 2014 Kapitalerhöhungen um 19 Prozent des Grundkapitals ermöglichen. Das geht aus der Einladung zu dem Aktionärstreffen hervor. Das Unternehmen könnte damit gemessen am Schlusskurs vom Freitag fast 7,8 Mrd. Euro erlösen. Darüber hinaus will sich Siemens Spielraum zur Ausgabe von Wandelanleihen oder Optionsschuldverschreibungen verschaffen, mit denen das Grundkapital um weitere 21,9 Prozent aufgestockt werden kann.

Das bisherige genehmigte Kapital läuft kurz vor dem Aktionärstreffen aus. Trotz zahlreicher Zukäufe hatte Siemens davon keinen Gebrauch gemacht. Mit dem neuen Kapitalrahmen will der Konzern ausdrücklich Firmenkäufe finanzieren, die entweder in bar oder mit Aktien bezahlt werden könnten. Konkrete Pläne gebe es allerdings nicht. Die Bezugsrechte der Aktionäre können bei Barkapital-Erhöhungen für bis zu zehn Prozent des Kapitals ausgeschlossen werden; wird mit der Kapitalerhöhung ein anderes Unternehmen eingebracht, auch in voller Höhe.

Siemens-Vorstandschef Peter Löscher hatte den Umbau des Konzerns Mitte November für abgeschlossen erklärt. Organisches Wachstum stehe im Vordergrund, Zukäufe seien aber punktuell möglich. Siemens wolle seine Chancen nutzen, die sich durch die Finanzkrise ergäben. Die finanziellen Spielräume reichten dafür aber aus. Pläne für eine Kapitalerhöhung gebe es nicht.

Für Firmenkäufe könnte Siemens auch eigene Aktien einsetzen. Den Rückkauf von bis zu zehn Prozent des Grundkapitals will das Unternehmen sich für den Zeitraum vom 1. März 2009 bis zum 26. Juli 2010 genehmigen lassen. Die Hälfte davon dürfte Siemens dem Beschlussvorschlag zufolge auch mit Put- oder Call-Optionen absichern.

Cromme will höhere Fix-Tantieme

Siemens-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme will sich von seinen Kollegen in dem Kontrollgremium finanziell noch stärker absetzen. Ein normales Aufsichtsratsmitglied erhält wie bisher einen Fixbetrag von 50.000 Euro im Jahr, der Aufsichtsratschef soll künftig das Dreifache statt das Doppelte verdienen. Dazu kommen für die Aufsichtsräte variable Vergütungen, die sich nach dem Ergebnis je Aktie des abgelaufenen Geschäftsjahres und der drei letzten Geschäftsjahre zusammen bemessen.

Einem Bericht der "Financial Times Deutschland" zufolge schafft Siemens damit die obere Grenze der Erfolgsbeteiligungen ab. Für 2007/08 hatte Cromme knapp 310.000 Euro erhalten, davon fast 185.000 Euro als Erfolgsbeteiligung.

Quelle: ntv.de

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