Ex-Managern drohen Mio-Zahlungen Siemens sichert sich ab
04.01.2008, 18:44 UhrViele frühere Siemens-Manager, die in den Korruptionsskandal verwickelt sind, müssen nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" mit Schadenersatzforderungen in Millionenhöhe rechnen. Der Konzern habe über eine Erlanger Anwaltskanzlei von vielen Beschuldigten verlangt, gegen solche Ansprüche keine Verjährung geltend zu machen, berichtet das Blatt.
Die meisten Ex-Manager, die in die Schmiergeldaffäre verwickelt seien, gaben daraufhin offenbar die geforderte Erklärung ab, heißt es in dem Bericht weiter. Auf diese Weise habe Siemens sichergestellt, dass spätere Schadenersatzklagen nicht daran scheitern, dass die Ansprüche verjährt wären.
Siemens-Vorstandschef Peter Löscher hatte laut "SZ" zuvor in einem Rundschreiben an die heutigen Führungskräfte betont, "unserem Unternehmen wurde Schaden zugefügt, nicht von Dritten, sondern aus den eigenen Reihen". Löscher erklärte zum Korruptionsskandal, was da vielfach und über längere Zeit hinweg stattgefunden habe, seien keine "Kavaliersdelikte". Niemand könne das "mit einfachem Bedauern abhaken". Siemens werde klären, wer für was verantwortlich sei. Der Skandal habe den Konzern bislang mehr als eine Milliarde Euro an Geldbußen, Steuernachzahlungen und Ausgaben für die internen Untersuchungen gekostet, berichtet die Zeitung.
Quelle: ntv.de