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Teure BenQ Mobile-Pleite Siemens soll kräftig zahlen

Der Insolvenzverwalter des zusammengebrochenen Handybauers BenQ Mobile fordert noch etwa 100 Mio. Euro vom ehemaligen Mutterkonzern Siemens. "Das ist eine geschätzte Größenordnung, die sich auf den Stand Ende Dezember bezieht", sagte eine Sprecherin des Insolvenzverwalters Martin Prager und bestätigte damit eine Vorabmeldung der "Süddeutschen Zeitung" vom Dienstag. Zu Details wollte sie sich nicht äußern.

Eine mit dem Vorgang vertraute Person sagte, in der Summe seien auch die 50 Mio. Euro enthalten, die Siemens als eine ausstehende Rate der insgesamt mehr als 400 Mio. Euro schweren Mitgift an den asiatischen Konzern BenQ zunächst einbehalten hat. Ein Teil des Geldes wird inzwischen in Abstimmung mit Prager für die Auffanglösungen für die Beschäftigten verwendet. Ein anderer Teil der 100 Mio. Euro beziehe sich auf ungeklärte Bewertungsfragen aus dem Übereignungsvertrag zwischen Siemens und BenQ Corp. "Das sind alles streitbare Rechtspositionen, die Prager im Sinne der Gläubiger aufgestellt hat", sagte die Person. Somit könnte der Zusammenbruch auch noch einen zähen Rechtsstreit zwischen dem Insolvenzverwalter und Siemens nach sich ziehen.

Ein Siemens-Sprecher sagte, der Konzern kenne das Gutachten nicht, könne weitere Zahlungen an BenQ Mobile aber auch nicht ausschließen. Siemens werde sich jedoch im Sinne der Aktionäre verhalten.

Insgesamt sitze BenQ Mobile der Aufstellung Pragers zufolge auf Verbindlichkeiten von rund 880 Mio. Euro, sagte der Insider. In dem Betrag seien allerdings auch die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen wie der taiwanischen Muttergesellschaft enthalten.

Quelle: ntv.de

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