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Job-Abbau Siemens verteidigt sich

Der Elektrokonzern Siemens hat den Abbau von bis zu 2000 Stellen in der Telefon-Netzwerksparte SEN in Deutschland verteidigt. "Das Thema Enterprise Networks ist ganz klar eine Technologieveränderung, darauf müssen wir reagieren und dann nach den besten Lösungen suchen", sagte Siemens-Personalvorstand Siegfried Russwurm. In den fortgeführten Geschäften, also ohne SEN, habe Siemens im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres per saldo 3000 neue Arbeitsplätze in Deutschland geschaffen. "Das ist eine sehr erfreuliche Botschaft, die natürlich untergeht, weil die öffentlichkeitswirksamen Botschaften die sind, wo wir strukturelle Veränderungen vornehmen müssen", sagte Russwurm.

Angesichts der Größe des Konzerns mit rund 130.000 Beschäftigten alleine in Deutschland gebe es "immer ein gewisses Maß an Fluktuation". Mehr als 6000 Neueinstellungen standen im ersten Halbjahr rund 3000 Abgänge etwa aus Altersgründen gegenüber. Auch für die zweite Jahreshälfte rechnet Russwurm mit weiteren neuen Arbeitsplätzen bei dem Konzern. "Wir stellen weiter kräftig ein, da wo das Geschäft brummt. In der Verwaltung wollen wir ja schlanker werden", sagte Russwurm. Genaue Zahlen könne er allerdings noch nicht nennen.

3200 offene Stellen

Von einer mit Arbeitnehmervertretern für SEN geschlossenen Einigung sind bisher 1200 Beschäftigte betroffen: 900 davon sollen demnach in eine von Siemens finanzierte Transfergesellschaft wechseln, den übrigen 300 Mitarbeitern werden Altersteilzeit- Regelungen angeboten. Siemens hatte aber bereits deutlich gemacht, dass es voraussichtlich beim Abbau von insgesamt 2000 Beschäftigten bei SEN bleibe. "Wir haben mit den betrieblichen Partnern geregelt, dass im Falle des weiteren Abbaus von 800 Beschäftigten nach einer Partnerfindung für SEN für die betroffenen Mitarbeiter die gleichen Regelungen gelten", sagte Russwurm. Das gelte auch für Weiterbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten.

Gegenwärtig gebe es etwa 3200 offene Stellen im Konzern. Etwa 80 Prozent davon seien für Hochschulabsolventen vorgesehen, und von diesen wiederum ebenfalls 80 Prozent für ausgebildete Ingenieure in den Bereichen Energie und Industrie, wie beispielsweise Maschinenbauer und Thermodynamiker. Um im weltweiten Wettbewerb mithalten zu können, müsse Siemens auch künftig seine Präsenz auf Wachstumsmärkten ausbauen, sagte Russwurm. "Klar müssen und wollen wir globale Wertschöpfung nutzen, einmal aus einer Kostenoptimierungssicht, die ja auch etwas mit Währungen zu tun hat. Natürlich tut uns ein Dollarkurs so wie er ist in der Wertschöpfung in Deutschland keinen Gefallen." Noch wichtiger sei aber die Nähe zu den Märkten. Letztlich werde der Standort Deutschland vom Wachstum beispielsweise in China und Asien aber eher profitieren, erwartet Russwurm. "Wir haben sehr erfolgreiche Aktivitäten in Deutschland, die wir auch weiter ausbauen."

Quelle: ntv.de

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