Plan-Insolvenz am Donnerstag SinnLeffers vor Scheideweg
05.08.2008, 18:38 UhrDie Bekleidungskette SinnLeffers steckt in der Krise. "Wir hoffen, dass wir mindestens zwei Drittel der Stellen erhalten können", sagte der Sprecher der Sinn-Leffers-Geschäftsführung, Patrick Feller, der "Welt". Zu Berichten, das Unternehmen mit gut 4100 Mitarbeitern werde an diesem Donnerstag beim Amtsgericht Hagen wegen drohender Zahlungsunfähigkeit eine sogenannte Plan-Insolvenz in Eigenverwaltung beantragen, wollte sich SinnLeffers offiziell nicht äußern.
Ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi äußerte sich zuversichtlich, dass das Unternehmen gerettet werden kann. Die rechtlich seltene Form der sogenannten Plan-Insolvenz könne nur bei einer drohenden Zahlungsunfähigkeit beantragt werden, nicht jedoch bei einer bereits eingetretenen Zahlungsunfähigkeit. "Das heißt im Umkehrschluss, dass die Zahlungsunfähigkeit noch nicht eingetreten ist", sagte er. Die Gewerkschaft gehe derzeit davon aus, dass das Unternehmen fortgeführt werden könne. "Wir werden um jeden Arbeitsplatz kämpfen."
DIH will in Eigenregie sanieren
Auch bei dem Unternehmen mit Sitz in Hagen sieht man nach Informationen eine Chance auf Rettung: "Wir sind nicht zahlungsunfähig", hieß es aus Unternehmenskreisen. Bei einer Pressekonferenz an diesem Mittwoch in Dortmund will SinnLeffers zur Geschäftsentwicklung und dem weiteren Vorgehen Stellung nehmen. Der SinnLeffers-Aufsichtsrat kam bereits am Dienstag in Dortmund zu einer Sondersitzung zusammen.
Laut "FOCUS" strebt die Frankfurter Beteiligungsfirma Deutsche Industrie-Holding, zu der SinnLeffers seit Juni komplett gehört, keinen Verkauf an, sondern will die 47 Häuser in Eigenregie sanieren.
Am vergangenen Donnerstag hatte die Warenhauskette Hertie wegen Finanzproblemen des britischen Haupteigentümers Dawnay Day Insolvenz angemeldet. Zusammen mit dem Insolvenzverwalter werden nun alle 72 Standorte auf ihre Rentabilität untersucht. Auch Hertie beschäftigt etwa 4100 Menschen.
Quelle: ntv.de