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Weitere Abschreibungen SocGen dick im Minus

Die Societe Generale SA (SocGen) hat im vierten Quartal 2007 wegen des vermeintlichen Handelsbetrugs im eigenen Haus schwere Verluste geschrieben. Auch für das erste Quartal 2008 warnte die Pariser Bank am Donnerstag vor weiteren Abschreibungen infolge der Finanzmarktkrise. Trotz eines Rekordverlusts setzt die Bank aber weiter auf ihre Eigenständigkeit.

Der Nettoverlust im vierten Quartal belief sich auf 3,35 Mrd. Euro nach einem Nettogewinn von 1,18 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Das französische Institut hatte bereits zuvor angekündigt, eine Kapitalerhöhung von 5,5 Mrd. Euro anzustreben. Damit sollten die Verluste aus den Abschreibungen infolge der Subprime-Krise und aus dem 4,9-Milliarden-Euro-Betrug ausgeglichen werden.

Eigenst ändigkeit bevorzugt

Für das Gesamtjahr 2007 meldete die SocGen trotz der Rückschläge durch die heimlichen Spekulationen des Händler Jrome Kerviel einen Nettogewinn von 947 Mio. Euro. Im Jahr 2006 hatte die französische Großbank noch einen Gewinn von 5,2 Mrd. Euro verbucht. Die Bank hatte erst Ende Januar den Skandal aufgedeckt. Damals hatte das Institut angekündigt, dass der Gewinn auf 600 Mio. bis 800 Mio. Euro sinken werde. Die Bank gilt seitdem als Übernahmekandidat.

Die Aktien der Bank schlossen Mittwoch mit 66,42 Euro. Damit büßten sie seit Jahresbeginn rund die Hälfte ihres Werts ein. Damit derzeit die SocGen aktuell über eine Marktkapitalisierung von 35 Mrd. Euro. Trotz des Rekordverlusts setzt die Bank weiter auf ihre Eigenständigkeit.

Dafür habe er den klaren Auftrag des Verwaltungsrates, sagte Bankchef Daniel Bouton in einem Interview anlässlich der Vorlage der jüngsten Geschäftszahlen. Viele Analysten vermuten, dass Frankreichs größte an der Börse notierte Bank, die BNP Paribas, für die Societe General bieten könnte.

Mangelhafte Kontrollen

Interne Ermittlungen haben mittlerweile Mängel im Kontrollsystem ergeben. Fehlende Kontrollmechanismen sowie nicht ausreichende Überprüfungen hätten verhindert, dass die illegalen Geschäfte Kerviels früher aufgedeckt wurden, hieß es in einem am Mittwochabend veröffentlichten Zwischenbericht. Es gebe keine Hinweise darauf, dass Kerviel Komplizen innerhalb oder außerhalb der Bank gehabt habe. Die Ermittler wollen ihre Untersuchungen fortsetzen und bei der Hauptversammlung am 27. Mai einen Bericht vorlegen.

Quelle: ntv.de

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