Mai-Daten bestätigt Spritpreise treiben Inflation
13.06.2008, 08:22 UhrRekordhohe Spritpreise haben die Teuerung im Mai wieder kräftig steigen lassen. Die Verbraucherpreise legten um 3,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag nach endgültigen Berechnungen bestätigte. Die Inflationsrate blieb damit nur knapp unter dem im März erreichten Jahreshoch von 3,1 Prozent. Im April hatte sie sich noch auf 2,4 Prozent abgeschwächt. Von April auf Mai stiegen die Verbraucherpreise um 0,6 Prozent.
Rekordhohe Ölpreise von zeitweise mehr als 135 US-Dollar je Fass machten sich mit einem kräftigen Preisanstieg für Kraftstoffe bemerkbar. Je Liter Benzin oder Diesel mussten die Autofahrer zeitweise mehr als 1,50 Euro bezahlen. Diesel verteuerte sich binnen Jahresfrist um 26,4 Prozent. "Damit ist die Preisschere zwischen Normal, Super und Diesel weitgehend aufgehoben", hieß es. Leichtes Heizöl wies mit 57,4 Prozent sogar die höchste Jahresteuerungsrate seit Oktober 2000 auf. Strom kostete 7,4 Prozent und Gas 4,7 Prozent mehr. Ohne Energie hätte die Teuerungsrate nur 1,9 Prozent betragen.
Die Preise für Nahrungsmittel blieben zwar von April auf Mai stabil. Sie lagen damit aber mit 7,9 Prozent weiter deutlich über Vorjahresniveau. Quark kostete ein Drittel mehr, H-Milch 15,5 Prozent mehr. Für Brot und Getreideerzeugnise wurden 8,8 Prozent mehr verlangt, für Obst lag der Aufschlag bei 8,7 Prozent.
Im kurzfristigen Trend zeigten aber auch viele Lebensmittelpreise nach unten. Erstmals seit mehr als einem Jahr verbilligten sich Molkereiprodukte spürbar um 3,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Dabei wurde H-Milch um 9,9 Prozent sowie Speisequark und frische Vollmilch um jeweils 9,5 Prozent günstiger. Butter verbilligte sich um 4,6 Prozent.
Der für den Vergleich mit anderen Euro-Ländern ermittelte Harmonisierte Verbraucherpreisindex legte um 0,7 Prozent zum Vormonat zu. Die Jahresteuerungsrate lag mit 3,1 Prozent deutlich unter dem mittelfristigen Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von knapp unter zwei Prozent. Das Statistikamt korrigierte damit ihre Erstschätzung um jeweils 0,1 Punkte nach oben.
Quelle: ntv.de