Meldungen

Autokäufer achten aufs Klima Spritschlucker gehen schlecht

Autokäufer in ganz Europa lassen sich in ihren Kaufentscheidungen zunehmend von Umweltaspekten leiten - zumindest wenn sie ihren Geldbeutel treffen. Das zeigen die ersten Verkaufsstatistiken aus mehreren Ländern für das Jahr 2007. In Frankreich, einem der größten europäischen Pkw-Märkte, nutzten Autokäufer im Dezember vielfach die letzte Chance vor der Einführung von Strafgebühren für großmotorige Fahrzeuge, so dass der Absatz 2007 insgesamt um 3,2 Prozent auf 2,064 Millionen zulegte. Dort werden Autos, die die Umwelt stark verschmutzen, staatlicherseits künftig um bis zu 2600 Euro verteuert, die Käufer saubererer Autos erhalten dafür einen Bonus von 200 Euro, für Elektroautos sogar 5000 Euro.

In den Niederlanden, wo der Kauf von Fahrzeugen mit hohem Treibstoffverbrauch - wie Geländewagen - von Februar an mit einer Strafsteuer ("Gulptax") belegt werden, wuchsen die Verkaufszahlen 2007 noch um vier Prozent auf 504.000. In Italien beflügelten Steuererleichterungen für neue und sauberere Modelle den Absatz im vergangenen Jahr um sieben Prozent auf 2,49 Millionen, wovon die Kleinwagen von Platzhirsch Fiat überdurchschnittlich profitierten. Dagegen gingen die Auto-Verkaufszahlen in Spanien 2007 um 1,2 Prozent auf 1,614 Millionen zurück, nachdem die Steuern dort erhöht worden waren.

Autok äufer sind verunsichert

Der deutsche Autoherstellerverband VDA will seine Jahresbilanz erst am Donnerstag veröffentlichen, rechnet jedoch mit einem Rückgang um rund neun Prozent auf 3,16 Millionen Pkw. Die Debatte um den Klimaschutz verunsichere die Käufer. Vor einem Jahr hatte noch die bevorstehende Mehrwertsteuererhöhung die Käufer in die Salons der Autohändler gelockt.

Und auch für das neue Jahr haben die europäischen Autobauer und -händler wenig Hoffnung. In Deutschland sind Fahrverbote in vielen Innenstädten für die größten "Stinker" geplant. Der VDA rechnet nur mit einem leichten Absatzzuwachs auf 3,2 Millionen Stück, die spanischen Hersteller erwarten 1,6 Millionen. In den Niederlanden rechnen die beiden Branchenverbände mit einem Rückgang um 3,4 Prozent. Autoanalyst Stephen Cheetham von Sanford C. Bernstein teilt den Pessimismus: "Wir erwarten einen Rückgang der Verkaufszahlen, da sich das Wachstum in den großen Ländern verlangsamt." Europaweit rechne er mit einem Minus von einem Prozent.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen