Verbrauchern droht Ungemach Stopp bei Maestro?
16.06.2008, 12:29 UhrDeutsche Verbraucher können demnächst vielleicht nicht mehr mit ihrer EC-Karte im Ausland bezahlen. Die deutschen Banken hätten gedroht, das Maestro-System zu blockieren, über das der grenzüberschreitende Zahlungsverkehr abgewickelt wird, berichtete die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf Bankenkreise.
Hintergrund ist, dass der Maestro-Betreiber Mastercard kürzlich auf Druck der EU-Wettbewerbsbehörden sein Gebührensystem ausgesetzt hat. Die Banken wollen der "FTD" zufolge allerdings weiter für ihre Dienstleistungen im Auslandszahlungsverkehr bezahlt werden.
Die Banken haben nach dem Zeitungsbericht beschlossen, ohne ausreichende Kompensation weder die Kartenzahlungen zu autorisieren noch die Zahlungsgarantie für Transaktionen mit Karte und Geheimzahl zu übernehmen, wie sie dies derzeit tun. Leidtragende wären dann Verbraucher und Handel, denn die Käufer müssten dann immer Bargeld oder die Kreditkarte mit sich herumtragen. Spontankäufe im Ausland würden unwahrscheinlicher.
Mastercard ist mit dem Aussetzen seines Gebührensystems einem Zwangsgeld entgangen. Dieses hatte die EU-Kommission im vergangenen Dezember für den Fall angedroht, dass Mastercard sein System nicht binnen sechs Monaten ändert.
Die bisherigen Gebühren von bis 1,2 Prozent des Umsatzes für jede Zahlung im Europäischen Wirtschaftsraum sind nach Ansicht der Kommission eine wettbewerbsbeschränkende Geschäftspraxis. Diese Gebühren trieben die Kosten des Einzelhandels für die Kartenannahme künstlich in die Höhe, wofür letztlich der Kunde zahlen müsse.
Quelle: ntv.de