Börsengang eingeleitet Strabag sammelt Milliarden ein
08.10.2007, 14:37 UhrDer österreichisch-deutsche Baukonzern Strabag SE will bei seinem geplanten Börsengang bis zu 1,35 Mrd. Euro erzielen. Mit dem Geld wolle man unter anderem in Russland expandieren und Marktführer in Europa werden, teilte das Unternehmen mit. Anleger können rund 28,2 Mio. Aktien mit der Preisspanne von 42 bis 48 Euro kaufen, die erste Börsennotiz ist für den 19. Oktober geplant.
Nach dem Schritt an die Börse sollen die bisherigen Besitzer des Unternehmens - Raiffeisen, die Familie Haselsteiner und der russische Milliardär Oleg Deripaska - je 25 Prozent der Aktien halten. Der Rest soll sich in Streubesitz befinden. Für den Börsengang haben die bisherigen Eigentümer bis zu 9,2 Mio. Aktien aus ihrem Bestand freigegeben, der Rest der 28,2 Millionen soll aus Kapitalerhöhungen stammen.
Vorstandschef Hans-Peter Haselsteiner sprach mit Blick auf das Wachstum in Russland von "goldenen Zeiten", es gebe dort mehr Aufträge, als das Unternehmen erfüllen könne. In den nächsten Jahren solle der Umsatzanteil Russlands von momentan rund zwei Prozent ins Zweistellige wachsen und das Land damit eines der drei wichtigsten Länder in der Strabag-Bilanz werden. 2006 waren Deutschland mit 38 Prozent Bauleistung, Österreich mit 20 Prozent und verschiedene zentral- und osteuropäische Länder mit zusammengefasst 29 Prozent die wichtigsten Märkte der Firma. Die momentan rund 1700 Mitarbeiter in Russland will das Unternehmen in den nächsten Jahren verzehnfachen, vor allem ostdeutsche Fachkräfte seien wegen ihrer russischen Sprachkenntnisse gefragt.
Strabag ist mit einem Umsatz von rund zehn Mrd. Euro im Jahr 2006 einer der größten Baukonzerne in Europa und unter anderem Marktführer in Deutschland und Österreich. An 500 Standorten in rund 30 Ländern arbeiten insgesamt etwa 60.000 Mitarbeiter. Zur Strabag gehören auch Züblin, Dywidag und Helit+Woerner. Neben Gebäuden baut das Unternehmen weltweit auch Straßen und Tunnel.
Quelle: ntv.de